Folgen des Klimawandels auf einen Blick

Die Folgen des Klimawandels und warum ist der Klimawandel überhaupt so gefährlich?

Warum ist das mit der Erwärmung des Klimas eigentlich so gefährlich? 1 Grad Celsius macht doch keinen so großen Unterschied? Doch, es macht einen Unterschied! Und zwar einen großen. In einer um 2 Grad Celsius erwärmten Welt würden geschätzt 40 von 100 Menschen unter Wassermangel leiden. Auf der anderen Seite bedrohen die steigenden Meeresspiegel viele Menschen, die in Gebieten an der Küste leben. Vor allem kleine Inselstaaten wie Vanuatu, Kiribati oder die Marschall-Inseln sind hier betroffen. Aber auch europäische Städte, die am Wasser liegen, oder Städte wie Bangkok, werden den steigenden Meeresspiegel zu spüren bekommen. Du siehst, dass der Klimawandel und dessen Folgen letztlich vor keinem Ort der Erde Halt macht. Die Auswirkungen und Folgen des Klimawandels fassen wir hier einmal zusammen. Sie stehen meist in einem engen Zusammenhang miteinander.

Folge des Klimawandels: Dürren und Trockenzeiten

Es gibt viele Länder, in denen die Menschen von dem leben, was sie anbauen. Das kann Mais sein oder Reis oder Kakao. Doch da der Klimawandel weniger Regen mit sich bringt und lange Trockenzeiten, wird es immer schwieriger, etwas anzubauen. So herrscht in vielen Ländern eine Dürre und es kann nichts mehr wachsen. Es gibt keine Ernten mehr. In vielen Regionen der Erde leben die Menschen aber von dem, was sie selbst anbauen. Bleiben die Ernten aus, dann haben sie nichts mehr zu essen. Doch es bleibt nicht bei den Dürren.
Auf die Dürren folgen dann oft Überschwemmungen (siehe Folge 2).

Folge des Klimawandels: Überschwemmungen

Dürre und Überschwemmungen stehen in einem engen Zusammenhang miteinander. Der trockene Boden kann die Flüssigkeit - den Regen - nicht mehr aufnehmen. So haben die Bäuerinnen und Bauern keine Ernte mehr, sie können sich und ihre Familien nicht mehr ernähren. Sie hungern (schaue auch bei Folge Hunger, Armut). Überschwemmungen erleben wir übrigens nicht nur in fernen afrikanischen Ländern oder in den Regionen Asiens, sondern auch bei uns direkt vor unserer Haustür. Auch hier in Deutschland gibt es verstärkt Überschwemmungen wie an der Ahr 2021 oder auch 2023 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. (siehe auch den Klimawandel in Deutschland - Schleswig-Holstein und Niedersachsen).  Auch wenn bei uns niemand hungern muss, sind die Folgekosten der Überschwemmungen sehr hoch. Doch hier ist nicht allein der Klimawandel schuld. Oftmals sind die Regionen sehr stark bebaut. Überall dort, wo Häuser stehen, kann der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Und oftmals wurde zu nahe am Wasser gebaut, auch ein Fehler, der sich dann bemerkbar macht. Deshalb ist nicht jede Katastrophe immer eine direkte Folge des Klimawandels. Oftmals aber eine indirekte. Die Häufigkeit der Katastrophen und die Heftigkeit stehen oft in einem Zusammenhang mit dem Klimawandel.. Allerdings gibt es Länder, deren Risiken besonders hoch sind. Das sind die Philippinen, Indien und Indonesien.

Was sind Gletscher?

Ein Gletscher besteht aus gepresstem Eis und Schnee, die sich über die Jahre hinweg ansammeln. Es handelt sich um eine Eismasse, die sich ganz ganz langsam bewegt. 75% unseres Süßwassers weltweit hängt von den Gletschern ab. Ein Gletscher entsteht nur dann, wenn aufs Jahr gesehen mehr Schnee übrig bleibt als es schmilzt. Doch wie das Eis auf den Meeren, schmelzen auch die Gletscher aufgrund der Erwärmung der Erde. Denn Wärme lässt Schnee und Eis schmelzen.

Eisschmelze - Schmelzende Gletscher - und Auftauen des Permafrostbodens

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich vor allem in den Polarregionen. Doch warum ist das so wichtig? Die Polarregionen liegen doch ganz weit von uns entfernt. Ja, das tun sie, aber trotzdem haben diese erheblichen Einfluss auf unser Klima.

Es ist gar nicht so lange her, da war das Polarmeer, also das Meer, das die Pole umgibt, noch in großen Teilen von Eis bedeckt. Je wärmer es wird, desto schneller schmilzt dieses Eis. So hat sich die Fläche des Eises in den letzten 30 Jahren auf die Hälfte verringert. Und das Eis, das noch vorhanden ist, ist lange nicht mehr so dick wie früher. So gibt es Klimaforscherinnen und Klimaforscher, die meinen, das Eis würde innerhalb der nächsten 20 Jahre ganz schwinden. Das sind natürlich nur so genannte Prognosen, aber unwahrscheinlich sind sie nicht. Wie du vielleicht weißt, wenn Eis schmilzt, wird es zu Wasser und dieses Wasser muss ja irgendwohin fließen. Verschwunden ist es nicht, es ändert nur seine Form. Diese Folge führt dann wieder zur Gefahr der steigenden Meeresspiegel, die Küstenstädte bedrohen, aber auch flache Inseln. Es gibt viele Städte, die direkt am Wasser liegen, wie Amsterdam und Venedig, aber auch Bremen und Hamburg. Auch diese sind betroffen.

Was ist Permafrostboden?

Ein Permafrostboden ist permanent - das ganze Jahr über - gefroren. Manchmal hörst du auch die Bezeichnung “Permafrost”. Es handelt sich hierbei um einen sehr harten Boden, auf den auch Häuser oder Straßen gebaut werden. Solange dieser fest bleibt, ist das kein Problem. Und zu finden ist er in extrem kalten Regionen wie in der Arktis und in der Antarktis. Der Boden kann bis zu 1,5 Kilometer dick sein, aber auch nur wenige Meter. Wenn dieser nun auftaut, hat dies erhebliche Folgen für die Umwelt.

Doch es schmilzt nicht nur die Eisschicht auf dem Meer, auch die Gletscher sind von der Eisschmelze bedroht. So gibt es Studien, die besagen, dass die Hälfte der etwa 215.000 Gletscher bis zum Jahr 2100 schmelzen wird. Und das selbst dann, wenn der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius beschränkt werden könnte. Bei einem höheren Anstieg wären es noch mehr. Eine Verringerung könnte ein Abschmelzen zwar nicht verhindern, aber zumindest zeitlich einschränken.

Ebenfalls schmelzen kann der so genannte Permafrostboden. Aufgrund der sich erwärmenden Erde kommt es dazu, dass auch dieser Boden auftauen kann. In den Böden befindet sich aber sehr viel eingeschlossenes CO2, das beim Auftauen entweicht. Aber nicht nur das. Ebenfalls eingeschlossen ist ein weiteres klimaschädliches Gas, das Methan heißt und ebenfalls entweicht. Wenn diese Gase entweichen, beschleunigen sie wieder die Erwärmung. Je mehr Böden auftauen, desto mehr Gase entweichen (vergleiche auch Ursachen des Klimawandels).

Hurrikan oder Taifun oder Zyklon?

Alle drei sind tropische Stürme mit hoher Zerstörungskraft. Typisch ist, dass sie in tropischen Regionen auftreten. Deshalb gibt es sie bei uns hier nicht. Im Atlantik heißen sie Hurrikane, im Pazifik Taifun und im nördlichen Indischen Ozean Zyklone. Oftmals findest du nur den Begriff “Hurrikan”, quasi stellvertretend für “starken Sturm”. Da der Atlantik uns regional näher ist, hören wir auch mehr von Hurrikanen. Wie ein solcher Hurrikan funktioniert, wissen wir, wie genau er nun entsteht, ist noch nicht ausreichend geklärt.

Extremwetter: Ungewöhnliche Naturkatastrophen wie Taifune, Hurrikane oder Waldbrände

Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen oder Hurrikane und Taifune gab und gibt es schon, seit Menschen auf der Erde leben. Doch weshalb sollen diese Extremereignisse eine Folge des Klimawandels sein, wie behauptet wird?
Extremes Wetter nimmt zu. Starker Regen, Hagel, Sturm, Hitze und Trockenzeiten sind das eine, Überschwemmungen das andere.

Waldbrände sind ebenso eine Folge des Klimawandels. Die Zahl der Brände steigt weltweit. Dadurch werden Bäume zerstört. Diese Bäume speichern das klimaschädliche CO2, das dann freigesetzt wird. Das CO2 gelangt in die Atmosphäre der Erde und es wird wieder heißer. Das ist quasi ein Teufelskreis.

Warum gibt es stärkere Stürme - Hurrikane?

Zu den Folgen des Klimawandels zählen ja auch die schmelzenden Pole (siehe Folge 4). Aus diesem Grund gibt es mehr Flüssigkeit, da die Temperaturen steigen. Diese wärmere Luft kann auch wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Gibt es in der Atmosphäre mehr Wasser, so regnet es als Folge auch mehr. Daher gibt es auch oft die schlimmen Überschwemmungen.

Doch es gibt stärkere Regenfälle und Sturmfluten, wenn ein Hurrikan entsteht. Ob der Klimawandel nun die Ursache für die steigende Zahl an Hurrikanen ist, da sind sich die Forscherinnen und Forscher noch nicht ganz einig. Einigkeit herrscht aber darüber, dass sie schlimmer werden aufgrund des Klimawandels. Seit Mitte der 70er Jahre hat sich die Zahl der Hurrikane, die die Stärke der Kategorien 4 und 5 erreichen (es gibt eine Skala, auf der Kategorie 4 und 5 die stärksten sind) etwa verdoppelt. Die Temperaturen der Ozeane steigen, die Stärke der Hurrikane wird gepuscht, sie werden gewaltiger und führen mehr Niederschläge mit sich. Treffen diese dann auf Land und noch dazu auf bebaute Flächen, so ist die Zerstörungskraft stärker.

 

Wirtschaftsflüchtling?

Dieser Begriff wird oft abwertend verwendet. Hier fasst man flüchtende Menschen zusammen, die nur deshalb fliehen, weil sie ihre Heimat aufgrund einer schlechten wirtschaftlichen Situation verlassen. Andere Flüchtlinge fliehen, weil es Krieg gibt oder sie politisch verfolgt werden. Das wären dann so genannte “politische Flüchtlinge”. Doch auch diejenigen, die aus wirtschaftlicher Not fliehen, verlassen ihre Heimat nicht aus Spaß, sondern weil sie auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich selbst und vor allem für ihre Kinder sind.

Folgen des Klimawandels für die Gesellschaft: Hunger, Armut, Flucht und im schlimmsten Fall Krieg

Eine der schlimmsten direkten Folgen des Klimawandels ist die Armut. Ein kleiner Teil der Menschheit ist reich, der größte Teil ist arm. Gerechtigkeit ist somit immer auch ein globales Thema. Nur wenn es den Menschen im globalen Süden besser geht, ist das gerecht. Denn genau diese haben meistens am wenigsten zum Klimawandel beigetragen, aber sie tragen die Folgen, die da sind: Armut, Hunger und oft auch Flucht.

Es gibt Berechnungen der Weltbank, dass die Erwärmung der Erde bis zum Jahr 2030 132 Millionen Menschen in Armut treiben könnte. Obwohl die ärmeren Länder weniger zum Wandel des Klimas beigetragen haben und auch noch beitragen, sind diese am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen. Ausfälle der Ernte führen immer zu Armut. So ist der Klimawandel weltweit eine der wichtigsten Ursachen für Hunger und Armut. Und wenn Menschen arm sind, überlegen sie, wohin sie vielleicht gehen könnten, um dieser Armut zu entkommen. So fliehen sie. So ist Flucht eine weitere Folge des Klimawandels. Die meisten fliehen in Nachbarländer, in der Hoffnung, es gehe ihnen hier besser. Doch oftmals sind auch diese Länder betroffen. Die wenigsten fliehen nach Europa oder zu uns nach Deutschland. Wir sprechen dann oft von “Wirtschaftsflüchtlingen”, was schon fast wie ein Schimpfwort zu verstehen ist.

Und wenn Menschen Hunger leiden, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen und auch so behandelt werden, kann es zu Unruhen und auch zu Krieg kommen. Oft handelt es sich um Bürgerkriege. Es kämpfen Menschen in einem Land um das Wenige, das es gibt. Manchmal weiten sich diese Kriege auch aus und es werden Kriege daraus, bei denen auch andere Länder eingreifen, um die eine oder die andere Gruppe zu unterstützen.

In diesem Video der Deutschen Welle werden Folgen des Klimawandels, aber auch die Hemmnisse des Kampfs gegen den Klimawandel dargestellt. [Stand 2023]