Algerien
Geschichte von Algerien: erste Bewohner
Vor 1,8 Millionen Jahren lebten erste Menschen auf dem Gebiet des heutigen Algerien. Von ihnen fand man nämlich Faustkeile aus Stein. 700.000 Jahre alt sind die ältesten Funde menschlicher Knochen, die vom Homo erectus stammen.
Aus Jägern und Sammlern wurden mit der Zeit - ab etwa 6000 v. Chr. - sesshafte Bauern. Wohl im 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelten Berberstämme das Gebiet. Sie gelten als die ursprünglichen Bewohner Algeriens.
Antike Herrscher und Eroberer
Nordafrika wurde in der Antike von mehreren Herrschern eingenommen. Die Phöniziergründeten ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. Handelsniederlassungen an der nordafrikanischen Küste und 814 v. Chr. ihre Hauptstadt Karthago (im heutigen Tunesien). Auch im heutigen Algerien gründeten sie Städte, etwa Bejaia oder Tipasa.
202 v. Chr. schlossen sich Berberstämme zum Königreich Numidien zusammen und verbündeten sich mit den Römern gegen die Phönizier. Rom besiegte 146 v. Chr. Karthago und 46 v. Chr. Numidien. So wurde das Gebiet endgültig zur römischen Provinz Numidia-Mauretania. Mehrere Jahrhunderte römischer Herrschaft hinterließen ihre Spuren.
Im Jahr 429 schließlich eroberten die Vandalen Nordafrika und errichteten ein eigenes Reich. Es endete selbst im Jahr 534, als Byzanz das Gebiet einnahm und zu seiner Provinz machte.
Die Araber im Maghreb
Ab der Mitte des 7. Jahrhunderts drangen die Araber nach Westen vor. Sie nannten die Region Maghreb: Westen oder Sonnenuntergang. 697 stand der Großteil des heutigen Algerien unter arabischer Herrschaft. Die Araber brachten auch ihre Religion mit, den Islam. Die meisten Berber wurden islamisiert, andere wehrten sich in Aufständen gegen die neuen Eroberer.
Von den Almoraviden zu den Abdalwadiden
Im 11. Jahrhundert errichtete die Berberdynastie der Almoraviden ein großes Reich.
1147 wurden sie von den Almohaden abgelöst. Bis 1235 herrschten diese über ein großes Reich, das sich von Marokko über Algerien bis Tunesien ausdehnte.
Als ihr Reich zerfiel, wurde der Osten Algeriens Teil eines tunesischen Fürstentums, im Westen herrschten die Abdalwadiden. Sie blieben bis 1555 an der Macht. Ihre Hauptstadt war Tlemcen. Sie liegt heute im äußersten Nordwesten Algeriens.
Piraterie und osmanische Herrschaft
Ende des 15. Jahrhunderts wurden die letzten Mauren aus Südspanien vertrieben. Viele von ihnen siedelten sich in Nordafrika an und betrieben von dort Piraterie. Sie überfielen als Korsare Schiffe der christlichen Mittelmeermächte und verschleppten Menschen von deren Küsten, um sie als Sklaven zu verkaufen.
Im 16. Jahrhundert geriet das Gebiet von Algerien dann unter osmanische Herrschaft. Einer der Anführer der Korsaren unterstellte sich dem Schutz des osmanischen Sultans. Algier wurde zu einer osmanischen Provinz.
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