Angolas Flagge Angola

Angola: reiches Land mit armen Menschen

Angola ist ein ziemliches reiches Land. Das ist kaum zu glauben, wenn man weiß, wie viele arme Menschen hier leben. Doch Reichtum für ein Land oder politisches System bedeutet nicht gleichzeitig Reichtum für die Menschen vor Ort. So finden sich Bodenschätze wie Erdöl, Diamanten oder Gold im Boden des Landes und der Boden selbst ist sehr fruchtbar und könnte für die Landwirtschaft genutzt werden.

Doch der Bürgerkrieg zerstörte Angola nahezu komplett. Die Regierung hat zwar Reformen eingeleitet und seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2002 wächst die Wirtschaft, doch vor allem die Bevölkerung auf dem Land ist immer noch sehr arm. So wies Angola das größte Wirtschaftswachstum in ganz Afrika auf und blieb trotzdem ein Land, in dem viel Armut herrscht. Welche Ursachen hat diese Armut?

Minen in den Feldern

Eine der wichtigsten Ursachen für die Armut  ist der Bürgerkrieg, der länger als drei Jahrzehnte dauerte (siehe auch Geschichte und Politik) und so vieles im Land zerstörte. Ein großes Problem besteht noch heute in den Minen, die sich großflächig in den fruchtbaren Ackerböden verteilen. Und die Minen sind noch nicht alle geräumt. So können die Bauern große Gebiete gar nicht für die Landwirtschaft nutzen.

Doch 80 von 100 Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, das sind zwei Drittel aller Bewohner. Vieles bauen die Bewohner für sich selbst an. Ausgeführt werden in erster Linie Kaffee, Sisal, Zuckerrohr, Bananen und Baumwolle. Viele Menschen wollen auch gar nicht auf ihre zerstörten Farmen zurückkehren. Auch die Verkehrswege, die durch den Krieg zerstört wurden, sind noch nicht wieder aufgebaut und müssten natürlich auch weiter ausgebaut werden.

Erdöl und Fisch

Angola führt sehr viel Erdöl aus, doch da der Preis schwankt, hängen die Einnahmen des Landes immer vom Weltpreis ab. Sind die Preise niedrig, liegen auch die Einnahmen gleich sehr viel niedriger. Das Land versucht auch andere Einnahmequellen zu erschließen, doch die Abhängigkeit vom Öl besteht immer noch. 90 Prozent der Exporte und damit 80 Prozent der Einnahmen von Angola kommen durch das Erdöl. Nach Nigeria ist Angola der zweitgrößte Erdölproduzent der Subsahara

Längerfristig besteht auch bei Angola die Frage, ob sich das Land von den Einnahmen durch fossile Quellen - wie eben das Erdöl - lösen kann. Denn so würde es weiter abhängig vom Ölpreis bleiben. Auch ist die Inflation in Angola immer noch hoch. Damit liegen die Preise für Waren für die Menschen vor Ort auch hoch. Das wieder befördert die Armut im Land. 

Viele Menschen leben auch vom Fischen. Angola liegt ja direkt am Atlantik und es gibt ja einige Flüsse, in denen viele Fische leben. Der Tourismus könnte in Zukunft noch bedeutsamer werden, denn Angola ist ein wunderschönes Land, das mit den langen Stränden und den vorgelagerten Inseln auch für Touristen durchaus interessant sein kann.

Wie ist die wirtschaftliche Lage in Angola?

Immer noch liegt die Korruption im Land hoch, die Preise sind nicht stabil und die Abhängigkeit vom Erdölpreis hoch. Auch wenn sich die politische Lage beruhigt hat, ist sie noch nicht so stabil, wir man sich das wünschen könnte. 

letzte Aktualisierung am 10.10.2024