Benin
Welche Sprache spricht man in Benin?
Amtssprache in Benin ist Französisch. Das heißt, dass man auf den Ämtern, in der Verwaltung und auch in der Schule Französisch spricht und schreibt. Doch die vielen Ethnien, die in Benin leben, haben auch noch ihre eigenen Sprachen. Insgesamt werden in Benin mehr als 50 Sprachen gesprochen! Kinder auf den Dörfern lernen meistens erst die Sprache ihres Volkes und erst in der Schule dann Französisch.
Da das Volk der Fon, vor allem im Süden, am weitesten verbreitet ist, ist ihre Sprache hier eine der Verkehrssprachen. Sie heißt wie das Volk auch Fon. Man hört sie also im Alltag häufig. Am zweithäufigsten ist die Sprache Yoruba.
Im Norden ist Bariba verbreiteter. Die Sprachen Fon und Yoruba gehören zu den Kwa-Sprachen, Bariba ist eine Gur-Sprache. Alle gehören wiederum zu den Niger-Kongo-Sprachen. Alle in Benin gesprochenen Sprachen gehören zu den Niger-Kongo-Sprachen (zu denen insgesamt 1400 Sprachen gehören). Auf der Karte siehst du ihre Obergruppen und wo die Kwa-Sprachen gesprochen werden.
Ein Wort, das aus dem Fon kommt, hast du schon auf der vorherigen Seite gelesen: Voodoo. Es wurde abgeleitet aus dem Wort "vodun", was in Fon Gott bedeutet.
In allen Kwa-Sprachen ändert die Tonhöhe die Bedeutung eines Wortes oder Satzes. Man nennt sie darum auch Tonsprachen. Für uns ist das ganz schön kompliziert, wie du an einem Beispiel aus dem Yoruba siehst: ó bẹ́ bedeutet nämlich "er sprang", ó bẹ bedeutet aber "er ist vorlaut" und ó bẹ̀ heißt "er bittet um Entschuldigung". Jede Silbe im Yoruba hat mindestens eine Tonhöhe (hoch, mittel oder tief), kann aber auch zwei Tonhöhen haben.
Die Yoruba-Schrift
Für einige Sprachen Benins gibt es auch eine Schrift, zum Beispiel für Yoruba. Missionare führten die Verschriftlichung ein, schrieben also auf, was sie hörten. Benutzt wird das lateinische Alphabet, das wir auch benutzen, aber ohne c, q, v, x und z. Hinzu kommen mehrere weitere Buchstaben: gb und kp stehen für Laute aus der Yoruba-Sprache, bei denen g und b bzw. k und p gleichzeitig und nicht nacheinander gesprochen werden. E, o und s gibt es zusätzlich mit einer kleinen Linie bzw. einem Punkt darunter (ɛ, ɔ und sh), was bedeutet, dass e und o offen ausgesprochen werden und das s wie ein sch klingt. Dann gibt es noch Akzente, die anzeigen, ob ein Ton hoch, tief oder mittel ausgesprochen wird. Am Beispiel von i: í, ì und ī sind möglich! "Ich bin nicht gegangen" schreibt man auf Yoruba: n̄ ò lọ.
Angelique Kidjo singt auf Yoruba:
Hier kannst du ein Video der Sängerin Angelique Kidjo sehen, in dem sie auf Yoruba singt.