Gambia
Gambias Wirtschaft
Gambia gehört zu den ärmeren Ländern der Welt. 2021 stand Gambia im Human Development Index, der den Wohlstand der Länder vergleicht, auf dem 174. Platz von 191 Ländern.
Die Einnahmen des Landes stammen vor allem aus dem Bereich der Dienstleistungen, nämlich zu 65 Prozent. Eine besondere Rolle spielt hier der Tourismus, der allein 20 Prozent einbringt. Viele Menschen leben auch vom Fischfang. Die Industrie erwirtschaftet nur 14 Prozent und die Landwirtschaft 21 Prozent. Das sind die Anteile am Bruttoinlandsprodukt, wie sie für 2017 geschätzt wurden. Das Land besitzt keine Bodenschätze.
Landwirtschaft in Gambia
Obwohl nur 21 Prozent der Einnahmen des Landes aus der Landwirtschaft stammen, arbeiten drei Viertel der Bevölkerung in diesem Bereich. Angebaut werden vor allem Erdnüsse, Kokosnüsse, Paranüsse und Cashewnüsse für den Export.
Hirse, Reis, Maniok und Mais werden zwar angebaut, doch vor allem für den eigenen Verbrauch. Die Mengen reichen jedoch nicht, um die Bevölkerung zu versorgen. Diese Nahrungsmittel müssen zusätzlich importiert werden, also aus anderen Ländern eingekauft werden.
Baumwolle und Ölpalmen werden in Plantagen angebaut, Baumwolle im Osten, Ölpalmen an der Küste im Westen. Aus den Früchten der Ölpalmen wird Palmkernöl gemacht. Beides wird ebenfalls exportiert. Angebaut werden auch Datteln, Feigen, Mangos, Avocados und Ananas. Rinder, Ziegen und Schafe werden gehalten.
Außerdem werden Bäume angepflanzt, um ihr Holz zu verarbeiten. 25 Prozent der Exporterlöse kommen inzwischen von Holz.
Industrie für Erdnüsse, Fische, Holz und Metall
Es gibt Fabriken, in denen die geernteten Nüsse weiterverarbeitet werden. Hier stellt man zum Beispiel Erdnussöl her. Fisch-, Holz- und Metallverarbeitung sind weitere Zweige der Industrie. Insgesamt gibt es aber wenig Industrie und es sind eher kleine Betriebe als große Fabriken.
Allerdings ließ China 2017 drei Fabriken für Fischmehl in der Nähe der Küste erbauen. Das Fischmehl wird nach China und Norwegen verschifft, wo es in der Lachszucht verfüttert wird. Darunetr leidet nun die heimische Fischerei, denn die Gewässer sind überfischt.
Tourismus in Gambia
Eine weitaus größere Rolle für das Land spielen die Dienstleistungen und hier insbesondere der Tourismus. Zusammen mit dem Senegal ist Gambia eines der beliebtesten Urlaubsziele in Westafrika. Allerdings gab es auch immer mal wieder Krisen im Tourismus.
Die schönen Strände sind das Ziel der meisten Besucher. Aber auch Ausflüge auf dem Gambiafluss und Vogelbeobachtungen sind beliebt. Manche kommen auch her, um das Trommeln auf einer Djembé zu lernen. Ein Problem in den Touristenorten sind viele Bumster (Schnorrer), die die Touristen belästigen, insbesondere Frauen, sich als Fremdenführer anbieten und dafür Geld oder eine Einladung nach Europa erwarten.