Guinea
Alltag in Guinea
Wenn du einmal nach Guinea kommst, empfängt dich vermutlich eine sehr warme und feuchte Luft. Winterjacken braucht hier niemand, warm ist es nämlich immer!
Der Straßenverkehr ist auch ganz anders als bei uns. Ampeln gibt es so gut wie gar nicht, alle fahren – aus unserer Sicht - ziemlich wild durcheinander. Mit Hupen und Absprachen verständigt man sich, wer zuerst fahren darf. An Kreuzungen kommt es manchmal zu Knäueln von Autos, aber irgendwann löst es sich dann wieder auf. Pannen kommen immer wieder vor, denn meistens sind die Autos schon älter.
Auf dem Bürgersteig wird gekocht, wird verkauft, stapelt sich Müll oder wird Geschirr gespült. Die Fußgänger müssen auf der Straße gehen, weil auf dem Bürgersteig gar kein Platz ist. Verkauft wird alles: Obst, Saft, Schuhe, Telefonkarten… Was sieht man noch? Viele junge Leute, viel mehr als bei uns. Mütter tragen ihre Babys in einem Tragetuch auf dem Rücken.
Wasser holt man auf dem Land aus dem Brunnen oder auch aus einem Bach oder Tümpel, wenn es keinen Brunnen gibt. Auch in der Stadt haben nicht alle Einwohner fließendes Wasser. Sie gehen zu einem der öffentlichen Wasserhähne, um sich Wasser zu holen. Das wird dann in Eimern oder großen Schüsseln nach Hause transportiert. Auf dem Land besitzen übrigens nur 51 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser, in der Stadt sind es immerhin 87 Prozent.
Wie überall in Afrika balancieren die Frauen alles, was sie schleppen müssen, auf dem Kopf. Bei schweren Lasten wird vorher ein Tuch auf dem Kopf drapiert, so dass der Druck nicht so groß ist.
Der Korruption begegnet man nicht nur auf Ämtern, sondern auch auf der Straße. Polizisten halten ein Auto an – gegen Zahlung einer gewissen Summe darf es weiterfahren. Wer für irgendetwas eine Genehmigung braucht, muss lange warten – es sei denn er zahlt dafür, dass es schneller geht. Alle wollen mitverdienen….
Sehen Kinder einen weißhäutigen Menschen, rufen sie ihm oder ihr oft zu: "Fohti!". Ausgesprochen wird das wie "fourty" im Englischen.
In der Trockenzeit ist das ganze Land häufig von rotem Staub und Sand bedeckt. Der Sahara-Wind Harmattan bringt ihn mit sich. Dann ist alles rot überpudert.