Guineas Flagge Guinea

Geschichte von Guinea von der Unabhängigkeit bis heute

1958: Unabhängigkeit von Guinea

1958 wurde Charles de Gaulle Staatspräsident von Frankreich. Die Kolonien wurden vor die Wahl gestellt, sich weiter eng an Frankreich zu binden oder sofort unabhängig zu werden und auf Unterstützung Frankreichs zu verzichten. Guinea entschied sich in einer Volksabstimmung für die sofortige Unabhängigkeit – als einzige der französischen Kolonien.
 

Ahmed Sékou Touré – Präsident 1958-1984

Ahmed Sékou Touré war der Urenkel von Samory Touré. Schon seit den 1940er Jahren war er politisch aktiv. 1956 wurde er Abgeordneter für Guinea in der französischen Nationalversammlung. Am 2. Oktober 1958 wurde Touré dann der erste Staatspräsident von Guinea.

Es kam zum Bruch mit Frankreich. Touré baute einen sozialistischen Staat auf, seine Partei PDG (Demokratische Partei Guineas) wurde zur Einheitspartei. Unter Tourés diktatorischer Herrschaft wurden politische Gegner verfolgt, gefoltert und getötet. Viele Guineer flüchteten aus dem Land. Touré starb 1984.

Militärputsch in Guinea: Lansana Conté – Herrschaft 1984-2008

Premierminister Béavogui folgte Touré im Amt, doch nur wenige Tage später erfolgte ein Militärputsch, der Lansana Conté an die Macht brachte. Der Oberst kehrte sich vom Sozialismus ab. 1991 trat eine neue Verfassung in Kraft. Weitere Parteien wurden nun zugelassen. 1993 wurden  Wahlen abgehalten, die Conté gewann. Diese und die kommenden Wahlen wurden nicht als frei und demokratisch eingeschätzt.

Während des Bürgerkriegs in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia kamen sowohl Rebellen als auch Flüchtlinge in hoher Zahl nach Guinea. Wirtschaftlich und politisch stand Guinea am Abgrund. Korruption verbreitete sich und extreme Preissteigerungen fanden statt. Der Widerstand gegen Conté im Land wurde immer größer. Es kam zu zahlreichen Streiks. 2008 verstarb Conté.

Alpha Condé als Präsident

Die Militärs übernahmen nun die Macht in Guinea. Mehrere Machtwechsel folgten.

Im Juni 2010 erfolgten Wahlen, zum ersten Mal tatsächlich in demokratischer Weise. Präsident wurde Alpha Condé, langjähriger Oppositionsführer. Im September 2013 fanden Parlamentswahlen statt.

2014 brach in Guinea, Sierra Leone und Liberia eine Ebola-Epidemie aus. Ihren Anfang nahm sie im Südosten Guineas. Mehrere tausend Menschen starben an der Krankheit.

Militärputsch 2021

Am 5. September 2021 kam es erneut zu einem Militärputsch in Guinea. Der Oberst Mamadi Doumbouya erklärte die Regierung für abgelöst.  Im Oktober 2021 wurde er zum Übergangspräsidetnen ernannt.

letzte Aktualisierung am 14.10.2023