Kongo, Demokratische Republik
Wirtschaft im Kongo
Obwohl die Demokratische Republik Kongo reich an Bodenschätzen ist, ist das Land arm. Ja, es zählt sogar zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Wohlstand aller Länder wird jedes Jahr bemessen. Das ergibt dann eine Liste, den Human Development Index, auf Deutsch heißt das: Tabelle für menschliche Entwicklung. Die DR Kongo steht hier auf dem 179. Platz von 189 Ländern.
Warum ist das so? Seit der Unabhängigkeit 1960 ist das Land politisch instabil. Es kommt immer wieder zu Bürgerkriegen, die das Land verwüsten. Ein anderes großes Problem ist die Korruption. Es gibt nur wenige wohlhabende Menschen im Land, aber 70 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der internationalen Armutsgrenze. Das heißt, dass jemand am Tag umgerechnet nur 2,15 Dollar zur Verfügung hat.
Landwirtschaft im Kongo
20 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes kommt durch die Landwirtschaft. Angebaut werden Kaffee, Zuckerrohr, Palmöl, Kautschuk, Reis, Baumwolle, Kakao, Quinoa, Maniok und andere Wurzelgemüse, Kochbananen, Erdnüsse, Mais, Bananen, Ananas und verschiedene weitere tropische Früchte.
Vielfach wird allerdings auf kleinen Feldern Landwirtschaft betrieben - für den Eigenbedarf. Nur die Überschüsse werden dann auf dem Markt verkauft. Das nennt man Subsistenzwirtschaft. Das wichtigste Produkt, das auf großen Plantagen angebaut wird, ist Kaffee. Er ist für die Landwirtschaft das wichtigste Exportprodukt, gefolgt von Kautschuk.
Nur drei Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Für die eigene Bevölkerung reicht die Ernte nicht. Man muss Lebensmittel aus anderen Ländern einkaufen.
Was ist Coltan?
Coltan ist ein Erz, aus dem man Tantal gewinnt. Das wiederum benötigt man in elektronischen Geräten, etwa in Handys. Der Abbau im Kongo führt zur Zerstörung der Regenwälder und großen Belastungen für die Umwelt. Rebellen fördern es ohne staatliche Aufsicht. Außerdem werden hier oft Kinder als Arbeiter eingesetzt. Coltan wird deshalb auch als Konfliktrohstoff eingestuft. Manche Leute fordern, dass man es nicht mehr aus der DR Kongo kaufen soll, denn es finanziert am Ende den Krieg.
Bodenschätze im Kongo
Die DR Kongo zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Abgebaut werden die Bodenschätze Kobalt, Kupfer, Erdöl, Diamanten, Gold, Mangan, Zink, Blei und Zinn. Für Kobalt ist die DR Kongo der weltgrößte Produzent, für Kupfer der neuntgrößte.
Besonders begehrt im Ausland ist Coltan, denn dieses Erz benötigt man für elektronische Geräte. Teilweise erfolgt der Abbau im Kleinbergbau. Das heißt, dass keine Maschinen benutzt werden, sondern alles per Hand abgebaut wird. Das ist für die Arbeiter sehr belastend, aber auch für die Umwelt nicht gut, weil viele Giftstoffe in die Natur gelangen. Hilfsorganisationen wie zum Beispiel Amnesty International klagen die DR Kongo darüber hinaus an, zahlreiche Menschenrechtsverletzungen bei der Förderung von Rohstoffen zuzulassen.
Die meisten Bodenschätze liegen im Osten des Landes. Dort kommt es bis heute zu Kämpfen um diese Vorkommen, denn das Geld aus den Verkäufen wollten sowohl die Regierung als auch die gegen sie rebellierenden Truppen in ihren Besitz bringen.