Lesotho
Sotho verdrängen die San
Wie in Südafrika siedelten schon vor tausenden von Jahren Buschmenschen auf dem Gebiet des heutigen Lesotho. Diese werden als San oder auch Khoi-San bezeichnet. Wir wissen das, weil sie an den Felsen der Berge Zeichnungen hinterlassen haben. Vor etwa 2000 Jahren kamen Hirtenstämme der Bantu aus dem Osten Afrikas in diese Gebiete. Sie siedelten auf dem Gebiet des heutigen Lesotho. Sie waren Hirten und Bauern. Sie verdrängten die San im Laufe der Zeit immer weiter.
Ab dem 16. Jahrhundert kam es zu weiteren Wanderungen der Sotho, die die Ureinwohner weiter verdrängten. So gab es zwischen den Khoi-San und den Bantu-Stämmen immer wieder Streit, aber wohl auch Zeiten, in denen man friedlich miteinander lebte. Typisch für die Khoi-San waren Schnalzlaute, die auch in die Sprache der Sotho eingingen.
Die Sotho-Völker bestanden aus verschiedenen Gruppen. Die südlichen Sotho wurden auch als Basotho bezeichnet und diese ließen sich vor allem in den Bergen und so auch in der Region des heutigen Lesotho nieder. Dieses Land hieß erst Basutoland und später wurde der Name Lesotho daraus.
Wer war Moshoeshoe I.?
Im 19. Jahrhundert wurde ein Stammeshäuptling namens Moshoeshoe I. wichtig für das Land. Er verteidigte es nämlich gegen alle Eindringlinge und legte auch schon den Grundstein für eine spätere Nation.
Vom britischen Schutzgebiet zur Kolonie
Als die Briten immer weiter in Südafrika vordrangen und die dort siedelnden Buren vertrieben, mussten sich die Bewohner verstärkt gegen die Buren verteidigen, die weiter Richtung Nordosten zogen und dort auch auf das Gebiet Lesothos gelangten. Auch hier war wieder das Eingreifen Moshoeshoe I. entscheidend.
Er schloss Schutzverträge mit den Briten gegen die Buren ab. So wurde das Gebiet erst einmal britisches Schutzgebiet, verlor aber 1871 seine Selbstständigkeit. So ging es eine Weile hin und her.1884 wurde Lesotho als Basutoland britische Kronkolonie.
Lesotho als unabhängiger Staat
Doch das Streben nach Unabhängigkeit blieb. So wurden am Ende Wahlen durchgeführt und 1960 Moshoeshoe II. zum König ernannt. Lesotho wurde zur konstitutionellen Monarchie.
Am 4. Oktober 1966 wurde Lesotho schließlich ein unabhängiger Staat. In den folgenden Jahren gab es immer wieder heftige Auseinandersetzungen der verschiedenen in Lesotho tätigen Parteien. Vor allem wuchs auch der Druck Südafrikas, da Lesotho die Anhänger des ANC, der Partei der schwarzen Freiheitsbewegung in Südafrika, unterstützte und ihren Anhängern Fluchtmöglichkeiten anbot. So wurde der König vertrieben und dessen Sohn sein Nachfolger. 1993 gab es eine neue Verfassung.
Im Jahr 2012 kam es zu einer großen Hungersnot im Land. 2015 fanden wieder Wahlen statt.
Regierungen in Lesotho
Regierungschef Thomas Thabane wurde Anfang 2020 vorgeworfen, an der Ermordung seiner Ehefrau im Jahr 2017 beteiligt gewesen zu sein. Er wollte aber nicht zurücktreten. Am 19. Mai 2020 kam es dann doch zu seinem Rücktritt und sein Nachfolger wurde Moeketsi Majorao, der ehemaliger Finanzminister Lesothos. Er versucht, gegen die große Armut im Land und vor allem die hohe Arbeitslosigkeit zu kämpfen.
Im Oktober 2022 gewann Sam Matekane in Lesotho mit seiner neuen Partei die Wahl und ist nun Premier des Landes. Er ist einer der reichsten Männer in Lesotho. Auch ihm begegnet wie seinen Vorgängern eine schwere Aufgabe. Lesotho befindet sich immer noch in Krisen, die Bevölkerung ist sehr arm und die wirtschaftliche Situation des kleinen afrikanischen Staates sehr schlecht.