Madagaskar
Farbwechsel und Klebezunge - was ist das?
Berühmt ist Madagaskar für seine Chamäleons, die sich auf mehr als 170 Arten verteilen. 90 Arten davon leben wiederum nur auf Madagaskar. Chamäleons sehen übrigens sehr gut und sichten so ihre Feinde schon recht früh, denn sie können ihre Augen auch unabhängig voneinander bewegen.
Kommt ein Beutetier in ihre Nähe, strecken sie blitzschnell die Zunge heraus und das Tier, wie zum Beispiel ein Insekt, bleibt auf der klebrigen Oberfläche ihrer Zunge einfach hängen. Und noch etwas ist ganz besonders an diesen Tieren: Sie können - je nach Umgebung - ihre Farbe wechseln, um sich besser zu tarnen.
Viele Fische in den Gewässern Madagaskars
Auch die Vielfalt an Fischarten in den Gewässern Madagaskars ist groß. Die Fischerei ist auch für viele Menschen eine wichtige Einnahmequelle. Doch die Fanggebiete Madagaskars sind bedroht, weil viele ausländische Fischerboote die Gebiete überfischen und die Bestände weiter zurückgehen.
So bleibt für die einheimischen Fischer, die mit kleinen Booten an den Küsten fischen, nicht genügend übrig. Auch in den Fließgewässern Madagaskars gibt es endemische Tierarten, wie zum Beispiel den Madagaskar-Ährenfisch, der nur in Flüssen und Seen Madagaskars lebt.
Welche Tiere gibt es nicht auf Madagaskar?
Während in Ostafrika viele Affenarten eine Heimat haben, fehlen Affen auf Madagaskar ganz. Es gibt übrigens auch keine richtigen giftigen Schlangenarten, die haben es wohl nie bis zur Insel geschafft. Ungiftige Schlangenarten gibt es allerdings. Zu erwähnen sind hier vor allem die Boas, das sind Würgeschlagen, die bis zu drei Meter lang werden können. Weit verbreitet auf Madagaskar ist die Hundskopf-Boa, deren Verbreitungsgebiet sich über ganz Madagaskar erstreckt.
Was wächst auf Madagaskar?
Nicht nur die Vielfalt der Tiere auf Madagaskar ist groß, auch die der Pflanzen. 12.000 Pflanzenarten gibt es auf der Insel und der größte Teil davon wächst nur hier. Bevor die Insel von Menschen besiedelt wurde, war sie wohl komplett mit Wald bedeckt. Regenwald gibt es jetzt vor allem noch in der Nähe der Küste. Es existiert nur noch ein ganz kleiner Teil der ehemaligen Bestände. Ein großer Teil des Landes besteht mittlerweile aus Savannenlandschaften.
Die wohl bekannteste Pflanze Madagaskars ist der Baobab-Baum. Der sieht aus wie ein Baum, der auf dem Kopf steht. Dieser Baum kann große Wassermassen speichern und vermag deshalb auch, in trockeneren Regionen zu gedeihen.
Große Landflächen Madagaskars werden jährlich gerodet, um daraus Weideland für Tiere zu gewinnen. Die damit angerichteten Schäden für das Ökosystem des Landes sind groß.
Umweltprobleme auf Madagaskar
Madagaskar hat große Umweltprobleme, die einerseits der Vernichtung des Waldes, aber auch der Ausbreitung der Rinderhaltung und dem Wachstum der Bevölkerung geschuldet sind. Doch gerade beim Ausbau des Tourismus als wichtigem Wirtschaftszweig setzt das Land in erster Linie auf Ökotourismus, also eine Form von Tourismus, die auf Nachhaltigkeit und Auswirkungen auf die Umwelt achtet. So hat man auf Madagaskar mittweile auch viele Naturparks eingerichtet, die die Tier- und Pflanzenbestände des Landes schützen sollen.