Malawi
Tabak und Kinder?
Tabak ist ungesund. Das weiß ja jedes Kind. Doch leider nicht jeder Erwachsene. Deshalb wird auf der ganzen Welt Tabak zu Zigaretten verarbeitet und ganz besonders viel Tabak gibt es in Malawi. Das, was Malawi mit der Ausfuhr von Waren verdient, verdient es zum größten Teil mit Tabak.
Doch ist es für die Wirtschaft eines Landes auch nicht ganz ungefährlich, nur von einem einzigen Produkt abhängig zu sein. So steht Malawi auf Platz fünf der Länder, die wichtig für den Tabakanbau sind. Und Malawi ist ein ziemlich kleines Land.
Kinder schuften auf den Tabakplantagen
Und das Schlimme an der Sache ist nicht die Tatsache, dass in Malawi Tabak angebaut und geerntet wird, sondern dass auf den Tabakplantagen sehr viele Kinder arbeiten. Sie schuften wie Sklaven, erhalten kein ausreichendes Essen, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und werden für ihre Arbeit nicht angemessen bezahlt.
Kleine Tabakbauern in Konkurrenz zu großen Firmen
Oft sprechen sich die Tabakfirmen miteinander ab. Das führt dazu, dass kleine Tabakbauern bei den Preisen, die hier auch stark schwanken, nicht mehr mithalten können. So müssen sie wieder ihre Kosten senken und greifen auf Kinder als Arbeiter zurück. Und die Fläche, die für den Tabakanbau genutzt wird, fehlt für wichtige Nahrungsmittel. Und Tabak kann man nun definitiv nicht essen.
Nikotin ist hochgiftig
Tabak ist ungesund und das nicht erst, wenn er in der Zigarette steckt und geraucht wird. Auch schon vorher. So sind die Kinder in Malawi, die als Tabakpflücker arbeiten, dem Gift Nikotin ausgesetzt. Oft arbeiten die Kinder zwölf Stunden am Tag und das für nicht mehr als einen Cent in der Stunde. So hat es die Kinderhilfsorganisation Plan International bei einer Studie festgestellt.
Das Nikotin in den Pflanzen ist wasserlöslich und die menschliche Haut nimmt es sehr leicht auf. So kommt es, dass auch Kinder - ohne dass sie Zigaretten rauchen - geschädigt werden. Über die Langzeitfolgen ist bisher nichts bekannt, aber viele Kinder auf den Plantagen leiden an Kopfschmerzen, Husten und Atemnot.
Noch keine Lösung in Sicht
Eine Lösung ist leider nicht in Sicht. Und wie so oft kann ein Verbot nicht vollständig helfen. Deshalb wäre es zumindest wichtig, dass die Kinder weniger arbeiten, mit Schutz arbeiten, dafür einen Lohn erhalten und auch zur Schule gehen können. Nur durch eine bessere Bildung haben sie die Chance, ihren Kindern diese Arbeit nicht mehr zumuten zu müssen.
Kinderarbeit ist in Malawi zwar verboten, aber viele Familien brauchen das Geld, um überleben zu können. So arbeiten in Malawi Kinder ab fünf Jahren auf den Feldern oder eben den Tabakplantagen.