Mali

In Mali leben etwa 30 Volksgruppen. Da die Grenzen der Länder in Westafrika während der Kolonialisierung durch die Europäer gezogen wurden, leben im heutigen Mali Ethnien, die durch die Grenzziehung getrennt wurden. Volksgruppen leben also über die Grenzen hinweg.

Zwar ist jemand, der in Mali geboren wird, ein Malier – doch die Zugehörigkeit sieht man eher zu seinem Volk als zu seinem Staat. Auch das ist typisch für ganz Westafrika.

Welche Volksgruppen leben nun in Mali? Eine Mehrheit sind die Bambara mit 33,3 Prozent der Bevölkerung. Zur gleichen Sprachgruppe (Mande) gehören die Malinke (8,8 Prozent), die Nachfahren des alten Mali-Reiches, und Dioula (1,6 Prozent). Diese Völker leben im südwestlichen Dreieck von Mali.

Weitere Volksgruppen sind die Fulbe (13,3 Prozent), Soninke (9,8 Prozent), Senufo (9,6 Prozent), Songhai (5,9 Prozent), Tuareg (1,7 Prozent), Dogon (8,7 Prozent) und Mauren (3 Prozent). Die Dogon leben in einem Gebiet am Felsen von Bandiagara. Unten findest du in der Bildershow ein Foto eines ihrer Dörfer.

Weitere kleine Ethnien sind nur mit zwei oder einem Prozent Anteil an der gesamten Bevölkerung vertreten.

46 von 100 Menschen in Mali leben in der Stadt, 54 von 100 demnach auf dem Land. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Das nennt man Landflucht. Etwa 2 Prozent der Malier sind Nomaden. Sie gehören dem Volk der Tuareg an und leben in der Wüste.
 

Religion in Mali

Die meisten Malier bekennen sich zum Islam. Man schätzt, dass 94 Prozent der Bevölkerung Muslime sind. 2,8 Prozent sind Christen, und zwar Katholiken. Diese gehören überwiegend den Volksgruppen der Dogon und Bobo an.

Sowohl die Muslime als auch die Christen sowie die übrigen Malier, die keiner der großen Religionen anhängen, pflegen manchmal Bräuche ihrer alten traditionellen Religion. Sie glauben an Geister und Magie und betreiben Ahnenkult.