Mauretaniens Flagge Mauretanien

Geschichte von Mauretanien seit den 1970er Jahren bis heute

Der Westsahara-Konflikt - Mauretanien verzichtet 1979

Das Gebiet der Westsahara war lange Jahre eine spanische Kolonie. Während die meisten der afrikanischen Staaten in die Unabhängigkeit entlassen wurden, ließ Spanien sich Zeit damit und verzögerte das für die Westsahara. 1973 gründete sich eine Befreiungsbewegung, die Frente Polisario.

1976 gab Spanien seinen Anspruch auf das Gebiet auf und zog sich zurück. Marokko und Mauretanien teilten das Gebiet unter sich auf. Die Frente Polisario wehrte sich dagegen, sie wollte einen unabhängigen Staat und rief diesen aus, und zwar unter dem Namen Demokratische Arabische Republik Sahara. 1979 verzichtete Mauretanien auf sein Gebiet, das in der Folge nun auch von Marokko besetzt wurde.

Heute ist der größere, westliche Teil von Marokko besetzt, der Grenzstreifen zu Mauretanien (Gelb auf der Karte) ist in der Hand der Positario. Ihr Staat wird aber nicht von allen Ländern anerkannt, und auch nicht von den Vereinten Nationen, die eine Volksabstimmung der Republik Sahara befürworten. Eine solche Abstimmung kam bisher nicht zustande, weil sich Marokko und die Republik Sahara nicht einigen konnten, wer überhaupt wahlberechtigt sei.

Umstürze: Das Militär an der Macht (1978-1984)

In den Jahren nach der Regierung Ould Daddahs erlebte das Land mehrere Umstürze. 1978/79 regierte der Militär Mustafa Ould Salek. Er konnte die Probleme nicht bewältigen und wurde selbst gestürzt, und zwar von Mohamed Mahmoud Ould Louly (1979/80), der nach nur wenigen Monaten von Mohamed Khouna Ould Haidalla abgelöst wurde. 1984 war auch sein Ende als Präsident gekommen. Maaouya Ould Sid’Ahmed Taya löste ihn ab. Was das Ould in den Namen bedeutet, erfährst du übrigens hier.

Maaouya Ould Sid’Ahmed Taya (1984-2005)

Taya gab dem Land 1991 eine neue Verfassung und führte Maßnahmen zur Demokratisierung durch. Es gab 1992 freie Wahlen. Weil weitergehende Reformen ausblieben, kam es zu mehreren Putschversuchen. Erst 2005 war ein solcher Versuch dann erfolgreich. Der Oberst Ely Ould Mohamed Vall wurde Staatschef und kündigte freie Präsidentschaftswahlen an.
 

Präsidenten im 21. Jahrhundert

Bei diesen Wahlen im Jahr 2007 wurde Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi zum neuen Präsidenten gewählt.

Doch ein Putsch unter Anführung von Abdel Aziz beendete schon 2008 auch seine Regierung. 2009 gab es wieder Wahlen, die Abdel Aziz gewann. Ebenso gewann er die Wahlen 2014.

2019 wurde Mohamed Ould Ghazouani Präsident. Dies war der erste friedliche Machtwechsel in Mauretanien, der nicht durch einen Putsch geschah. Von Abdel Aziz, dessen Gefolgsmann er füher war, hat er sich distanziert.

letzte Aktualisierung am 25.10.2023