Seychellen
Eine unbewohnte Insel
Als arabische Seefahrer wohl im 7. Jahrhundert zum ersten Mal ihre Füße auf den Boden der Inseln setzten, waren sie noch unbewohnt. In den Karten verzeichnete sie dann Anfang des 16. Jahrhunderts Vasco da Gama, ein berühmter Seefahrer aus Portugal.
Die Lage der Inseln war für die Seefahrt noch ungünstig, so kam keiner auf die Idee, sich dort niederzulassen. Auf die Portugiesen folgten die Franzosen. Die Hauptinsel Mahé erhielt ihren Namen nach einem Gouverneur von Mauritius, der Bertrand François Mahé de La Bourdonnais hieß, und die Insel erforschen ließ. Weitere Expeditionen der Franzosen folgten.
Woher haben die Seychellen ihren Namen?
Erst im Jahr 1770 nahmen die Franzosen die Inseln in ihren Besitz und gaben ihnen den Namen Seychellen. Pate stand hierfür ein französischer Finanzminister namens Moreau de Séchelles.
Einige Jahre später begann die eigentliche Besiedlung der Inseln. Diese erfolgte in erster Linie durch schwarze Sklaven, die die Franzosen von Madagaskar auf die Seychellen brachten und als Arbeiter auf ihren Plantagen, die sie mittlerweile angelegt hatten, einsetzten. Die erste besiedelte Insel war die Hauptinsel Mahé. So waren die ersten Menschen, die sich, wenn auch nicht freiwillig, auf der Insel niederließen, afrikanische Sklaven und deren damalige französischen "Besitzer".
Kampf um die Seychellen
Mittlerweile hatte man die günstige Lage der Inseln besser erkannt und es entbrannte zwischen Großbritannien und Frankreich ein Kampf um die Vorherrschaft auf den Inseln.
Die langjährigen Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden Ländern endeten 1814 mit dem Frieden von Paris, in dem die Seychellen Großbritannien zugesprochen wurden. Die Briten nutzten die Insel für ihre Gefangenen als Strafkolonie. Die Verwaltung erfolgte allerdings von Mauritius aus und die Inseln zählten zur britischen Kolonie Mauritius.
Weg bis zur Unabhängigkeit der Seychellen
Eine eigenständige Kolonie wurden die Seychellen erst im Jahr 1903. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es auch zu Pateigründungen und Bestrebungen in Richtung Unabhängigkeit der Inseln. Bis zur politischen Unabhängigkeit sollte es aber noch ein Weilchen dauern.
Doch die Selbstverwaltung der Inseln konnten die Bewohner der Seychellen endlich 1970 durchsetzen und die Unabhängigkeit dann sechs Jahre später, 1976. Die Seychellen blieben allerdings Mitglied im Commonwealth of Nations. Der erste Präsident der Seychellen hieß James Mancham.
Zwei Parteien kämpfen immer wieder um die Macht
Zwei Parteien bestimmten im Wesentlichen die Geschicke des Landes. Dies waren die sozialistische Partei Seychelles People's United Party (SPUP) und die konservativere Partei Seychelles Democratic Party (SDP). Die ersten Wahlen gewann die SDP.
Zu einem Staatsstreich kam es schon 1977. Der damalige Staatpräsident ging ins Exil nach London und die sozialistische Partei, die mittlerweile in Seychelles People's Progressive Front (SPPF) umbenannt worden war, erhielt die alleinige Macht. Andere Parteien waren verboten.
Mittlerweile gibt es wieder eine Opposition, auch wenn die frühere Einheitspartei immer noch in Regierungsverantwortung steht.
Gefahren durch den Klimawandel
Ein schwerer Schlag für die Menschen, die Natur und auch die wirtschaftliche Entwicklung war der Tsunami an Weihnachten 2004, der auch die Seychellen traf. Viele Gebäude wurden zerstört und mussten wiederaufgebaut werden.
Heute hat sich das Land zwar weitgehend erholt, ist aber aufgrund der Lage und der geringen Höhe vieler Inseln stark gefährdet. Gefährlich werden den Inseln der ansteigende Meeresspiegel und die Erdbebengefahr, deren Folgen auch nicht an den Küsten der Seychellen Halt machen.
James Alix Michel war bis Ende September 2016 Präsident der Seychellen. Nachfolger als Staatspräsident wurde 2016 bis Mitte Oktober 2020 sein Parteifreund Danny Faure. Dieser war zuvor Vizepräsident. Der neue Präsident der Seychellen ist seit dem 26. Oktober 2020 Wavel Ramkalawan.