Sierra Leone
Alltag in Sierra Leone
Wohl so ziemlich alles ist in Sierra Leone anders als bei uns. Das fängt beim Wetter an und hört beim Essen noch lange nicht auf. Es ist das ganze Jahr über sehr warm und auch ziemlich feucht. So braucht man vor allem kurzärmlige Kleidung und Winterjacken sind überflüssig. Schnee fällt hier nie!
Im Alltag der Menschen spielt der Broterwerb die größte Rolle. Wer ein Stück Land besitzt, baut dort etwas an, das er dann auf dem Markt verkauft.
Besen statt Staubsauger
Natürlich muss auch die Hausarbeit erledigt werden - und zwar überwiegend oder auch vollkommen ohne elektrische Geräte. Statt eines Staubsaugers tut es ein Besen, statt einer Dusche mit fließendem Wasser tut es ein Eimer, statt eines Herdes tut es ein offenes Feuer. Nicht nur das Geschirr, auch die Wäsche wird mit der Hand gewaschen.
In der Stadt haben mehr Häuser Stromanschluss als auf dem Land. Doch die Versorgung ist unsicher. Der Strom fällt also oft aus und man weiß nie, wann man wieder Strom haben wird. Die Häuser haben auch keinen Telefonanschluss.
Wo kommt das Wasser her?
Wasser kommt meistens nicht aus einem Wasserhahn, sondern muss herbeigeholt werden. Man geht zu einem Brunnen oder, auf dem Land, auch zu einem Bach oder Tümpel, wenn es keinen Brunnen gibt. Dort ist das Wasser oftmals nicht sauber und man kann Durchfall bekommen.
Die Häuser in der Hauptstadt Freetown, die ans Wassernetz angeschlossen sind, bekommen nicht immer Wasser. Dann öffnet man den Wasserhahn, aber es kommt nichts heraus.
Unterwegs in Sierra Leone
Und wie ist es unterwegs? Stell dir vor, in ganz Sierra Leone gibt es so gut wie keine Ampel! Die meisten Straßen sind nicht geteert. In der Regenzeit verwandeln sie sich in Schlammpisten. Die meisten Wege legt man zu Fuß zurück.
Ist es doch zu weit zum Laufen, kann man einen Minibus nehmen. Die sind vollgestopft mit Menschen, sodass man ziemlich eng sitzt. Die Autos, die auf den Straßen fahren, sind oft alte Autos aus Europa. So haben sie manchmal noch Aufkleber und Beschriftungen, auch auf Deutsch. Man kann aber auch ein Taxi nehmen oder eine Okada, ein Motorradtaxi.
Einkaufen in Sierra Leone
Du möchtest etwas einkaufen? Am Straßenrand sitzen überall Händler, die Obst, Gemüse oder auch Trinkwasser verkaufen. Es gibt auch Bretterstände, an denen man kleine Snacks bekommt. Und es gibt viele kleine Läden.
Nur selten trifft man hingegen auf einen Supermarkt. Sie werden ausschließlich von Libanesen geführt. Hier gibt es alles Mögliche, was importiert wird, sogar Nutella. Aber es kostet auch dreimal so viel… Bezahlt wird hier übrigens mit Leone, so heißt die Währung.
Leider ist auch der Bürgerkrieg noch immer allgegenwärtig, obwohl er schon 2002 endete. Doch noch immer sieht man Häuser mit Schusslöchern oder ganz zerstörte Gebäude. Und man sieht Menschen, denen ein Arm oder ein Bein fehlen.