Simbabwe
Ein Land ohne Bildungssystem
Simbabwe hatte einmal ein sehr gutes und vorzeigbares Bildungswesen. Doch der dort herrschende Diktator Mugabe hat nicht nur das Land selbst, sondern auch das Bildungssystem zu Grunde gerichtet. Viele Kinder und Jugendliche haben keine Chance. Viele Bewohner flohen und fliehen ins Ausland und zurück bleibt eine Jugend ohne große Hoffnungen.
Viele Schulabbrecher
In vielen Schulen auf dem Land findet kaum Unterricht statt. 11 von 100 Kindern werden erst gar nicht eingeschult. Von hundert Kindern, die aber in die erste Klasse eingeschult werden, sitzen in der siebten Klasse nur noch 35 in der Schulbank. Der Rest hat die Schule verlassen und seine Schulbildung abgebrochen.
Viele Schulabbrecher sind Mädchen. Haben Eltern mehrere Kinder, so wollen sie meist, dass der Sohn zumindest eine Schulausbildung erhält und die Mädchen müssen dann zurückstecken. 16 von 100 Bewohnern können nicht lesen und schreiben. Das war schon einmal anders und mehr Menschen in Simbabwe konnten lesen und schreiben.
Das Alte ist weg, doch Neues gibt es nicht
Zunächst wurde nach der Unabhängigkeit Simbabwes das britische Schulsystem der Kolonialzeit übernommen. Oftmals waren die Kirchen Träger der Schulen. Doch im Jahr 2003 schuf man die Schulabschlüsse, die auch in Großbritannien und in vielen anderen Ländern anerkannt wurden, einfach ab. So war es für Kinder aus Simbabwe sehr viel schwieriger, im Ausland zu studieren oder mit einer Schulausbildung zu beginnen.
Ziel der neuen Politik war es, sich von der alten kolonialen und meisten von den Weißen getragenen Politik abzugrenzen und etwas Neues und Eigenes zu schaffen. Ein verständlicher Vorsatz, doch leider lehnte man nur das Alte ab, ohne etwas wirklich Neues zu schaffen. So wurde die Unabhängigkeit durch die Regierung weiter ausgebaut, aber das Land leidet auch im Bereich der Bildung unter der wirtschaftlichen Not.
Keine Eltern, keine Lehrer
So gehen weniger Kinder zur Schule als früher und auf dem Land gehen mehr Kinder einer Arbeit nach. Eine Schulpflicht gibt es in Simbabwe nicht. 570.000 Kinder haben ihre Eltern aufgrund der Krankheit Aids verloren. Oftmals leben Familien in Gegenden, in denen es überhaupt keine Schule für die Kinder in der Nähe gibt.
Und viele Kinder müssen irgendwie ihre jüngeren Geschwister durchbringen, weil sie ja gar keine Eltern mehr haben. Da bleibt keine Zeit, in die Schule zu gehen. Ein großes Problem liegt auch im Lehrermangel. Lehrer werden oft schlecht oder gar nicht bezahlt, so kehren sie den Schulen und den Kindern den Rücken. Auch sie müssen von irgendetwas leben.