Südafrikas Flagge Südafrika

Wie geht es Kindern in Südafrika?

Du kannst dir vielleicht denken, dass das Leben von Kindern in Südafrika sehr unterschiedlich ist. Auch bei uns gibt es Unterschiede, aber trotzdem versucht man zumindest auf eine Gleichheit der Chancen hinzuarbeiten. Aber diese Kluft, dieser Unterschied vor allem zwischen Arm und Reich - meist heißt dies eben zwischen Menschen mit schwarzer Hautfarbe und Menschen mit weißer Hautfarbe - ist in Südafrika sehr groß.

Die Folgen der langen Apartheidspolitik, also der Rassentrennung, sind nicht von heute auf morgen zu beseitigen. So leben 48 Millionen in großer Armut. Neben Brasilien ist Südafrika das Land mit der größten ungleichen Verteilung auf der ganzen Welt.

Und somit gibt es Südafrika auch viele arme Kinder, deren Familien der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt, die keine Toiletten nutzen können und auf Strom verzichten müssen. Eines der größten Probleme ist die große Arbeitslosigkeit im Land.

Wie viele Kinder leben in Südafrika auf der Straße?

Wie viele Kinder in Südafrika genau auf der Straße leben, wissen wir nicht. Die Zahlen schwanken zwischen 30.000 und bis zu 1,5 Millionen. Wenn du auf Südafrikas Straßen Kinder oder Jugendliche siehst, weißt du nicht, ob die da einfach mal so ein bisschen "rumhängen" und die Zeit totschlagen oder ob sie dort dauerhaft leben.

Vielleicht haben sie ja in einer der zahlreichen Townships Eltern, Geschwister und ein Zuhause. Vielleicht aber auch nicht. Die meisten Straßenkinder sind Jungs. Das Alter liegt zwischen elf und 22 Jahren. 80 bis 90 von 100 sind männlich, der Rest sind Mädchen und junge Frauen.

Das Schicksal der Aidswaisen

Viele Kinder sind sogenannte Aidswaisen, das heißt, dass ihre Eltern an der Krankheit Aids gestorben sind. So müssen viele Kinder, vor allem Mädchen, ihre jüngeren Geschwister versorgen. Viele dieser "Kinderfamilien" haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf und müssen betteln, um überhaupt etwas zum Essen zu bekommen.

So ist es kein Wunder, dass einige Kinder auch in die Kriminalität abrutschen. Sie klauen, um sich Geld fürs Essen zu beschaffen. Und der Kampf ums Überleben ist grausam, einige überleben das nicht. Manche greifen zu Alkohol oder Drogen.

Wer den größten Teil des Tages auf der Straße verbringt, wird in Südafrika streetwise genannt. Auch Mädchen leben auf der Straße, sie sind noch größeren Gefahren als Jungen ausgesetzt und es besteht immer die Gefahr, überfallen zu werden.

Kinderarbeit in Südafrika

Obwohl Südafrika das reichste Land auf dem gesamten afrikanischen Kontinent ist, arbeiten dort Kinder. Zwar hat sich das seit der Abschaffung der Apartheid schon verbessert, dennoch sind die Lebensbedingungen für viele schwarze Südafrikaner immer noch schlecht. Dazu kommt die hohe Zahl an HIV-Infizierten.

Ein Teil der Kinder hilft ihren Eltern auf den Farmen und Feldern. Nicht wenige arbeiten als Straßenhändler und laufen durch die Straßen, um vor allem an die Touristen Blumen zu verkaufen. Mädchen müssen sich als Dienstmädchen verdingen. Da in Südafrika der Tourismus wächst, werden Kinder auch sexuell ausgebeutet und Opfer von Prostitution

Kinderarbeit ist auch in Südafrika nicht erlaubt

Das südafrikanische Gesetz erlaubt keine Kinderarbeit. Kinder unter 15 Jahren dürfen gar nicht beschäftigt werden und unter 18 dürfen sie keine gefährlichen Tätigkeiten verrichten. Doch es gibt einige Firmen, vor allem auch Farmen, die sich daran nicht halten. Sie stellen auch jüngere Kinder ein, die oft gegen einen sehr geringen Lohn mehr als 14 Stunden am Tag und die ganze Woche arbeiten müssen. Sie haben keine Rechte und keinen Schutz, falls sie erkranken.

letzte Aktualisierung am 30.10.2024