Südsudan
Gehen die Kinder im Südsudan zur Schule?
Die Antwort ist eindeutig: Viele Kinder gehen im Südsudan nicht zur Schule. Viele Menschen können im Südsudan weder lesen noch schreiben und haben auch noch nie eine Schule von innen gesehen. Das hängt auch mit der langen Zeit des Bürgerkriegs zusammen, der immer wieder ausbrach. So brachte der Bürgerkrieg viele Analphabeten hervor. Doch jetzt möchte die Regierung mehr für Bildung tun, Schulen bauen und Kindern ermöglichen, eine Schule zu besuchen. Doch so etwas geht nicht von heute auf morgen.
Überfüllte Klassenräume und zu wenige Lehrer
Die Wirklichkeit sieht trotz aller Pläne im Südsudan noch anders aus. Die Klassenräume an den Schulen sind oft überfüllt, es fehlt nicht nur an Lehrern, sondern auch an Material für die Schüler, mit dem diese arbeiten könnten. In manchen Klassen sitzen bis zu 160 Schüler, hier ist kein Unterricht mehr möglich. Schlimm ist vor allem auch oft die hygienische Situation an den Schulen, denn es gibt kaum Toiletten und nicht einmal Möglichkeiten, seine Hände zu waschen. Viele Kinder kennen weder Zahnpasta noch Seife.
Sauberkeit ist ein wichtiges Thema, nicht nur für die Kinder
Internationale Hilfsorganisationen setzen sich vor allem im Südsudan für den Ausbau eines Bildungssystems aus. Sie schulen die Kinder beim Thema Hygiene und hoffen, dass diese die wichtigen Informationen an ihre Eltern weitergeben. Auch Erwachsene sollten in die Schule gehen, damit sie das aufholen, was sie über Jahre nicht gelernt haben und zumindest lesen und schreiben können.
Die Hoffnung des Südsudan liegt in der Ausbildung seiner Jugend. Doch besuchen nur 50 von 100 Kindern überhaupt eine Grundschule. Bei den Mädchen liegt die Zahl noch niedriger. Nur 36 von 100 Mädchen besuchen eine Schule. Viele Lehrer haben gerade mal selbst eine Grundschule besucht. Der Anteil an Lehrerinnen ist auch sehr gering und ein Lehrer kann von einem Einkommen als Lehrer gar nicht leben, sondern muss sich auf jeden Fall anderweitig Geld hinzuverdienen.
Die Fortschritte, die der Sudan nach der Unabhängigkeit 2011 und dem Ende des Krieges mit dem Norden vollzog, wurden mit dem inneren Bürgerkrieg im Südsudan ab 2013 wieder zunichte gemacht. Der Bürgerkieg, der eit 2023 wieder im Nachbarland Sudan tobt, hat auch Auswirkungen auf den Südsudan. Dieser nimmt viele geflüchete Menschen auf, wodurch sich die ohnehin problematische Situation weiter verschlechtert.