Südsudan
Geschichte des Südsudan nach der Abspaltung vom Norden
Zur Geschichte des Sudan bis zur Trennung des Südsudan lese bitte unter "Geschichte des Sudan" nach.
Die Konflikte zwischen dem weiterentwickelten, islamisch geprägten Norden und dem christlichen und unterentwickelten Süden bestanden schon während der britischen Kolonialzeit.
Ende des Bürgerkriegs zwischen dem Norden und dem Süden
2005 endete der Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden. Doch schon im Jahr 1955 hatten im Südsudan Rebellen für einen unabhängigen Staat gekämpft. Dieser schwere Konflikt fand 1972 mit dem Abkommen von Addis Abeba ein vorläufiges Ende. Der Süden sollte nun gleichberechtigt sein und es wurde eine regionale Regierung eingesetzt.
Kampf ums Erdöl
Vielleicht hätte der Konflikt nun ein Ende gefunden, doch man entdeckte im Süden Erdöl, das sich durch eine besondere Qualität auszeichnet. Wo zuvor noch religiöse und ethnische Konflikte im Mittelpunkt standen, rückten nun wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund. Der Norden konnte sich nicht damit abfinden, dass der Süden unabhängig die Ölquellen wirtschaftlich nutzen wollte.
Das mischte sich wieder mit religiösen Interessen, da eine verstärkte Islamisierung auch den Südsudan mit einbeziehen wollte. Das Abkommen von 1972 hatte ab 1983 keine Bedeutung mehr und der Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden brach wieder aus. Und dieses Mal ging es nicht nur um die Religion, sondern ums Erdöl, sprich um sehr sehr viel Geld.
Bis zum Jahr 2002 hatte dieser zweite Bürgerkrieg mehr als zwei Millionen Todesopfer gefordert. Die meisten waren Zivilisten und auch viele Kinder mussten ihr Leben lassen.
Friedensvertrag im Jahr 2005
Erst am 9. Januar 2005 kam es zu einem Friedensvertrag zwischen der Regierung im Norden und der Befreiungsbewegung im Süden. Dieser Friedensprozess war äußerst schwierig und wurde in einzelnen Schritten abgewickelt. Beide Parteien misstrauten sich von Anfang an. Es kam nicht mehr zur Einheit des gesamten Sudan.
Der 54. afrikanische Staat
Am 9. Juli 2011 erklärte sich der Südsudan unabhängig und wurde zum 54. afrikanischen Staat. Erster Präsident des Landes wurde Salva Kiir Mayardi.
Die Hauptstadt des Südsudan heißt Juba. Der Nordsudan erkannte die Unabhängigkeit des Südsudan an. Am 14. Juli 2011 wurde der Südsudan das 193. Mitglied der Vereinten Nationen.
Ein Jahr zuvor hatte man im Südsudan über die Unabhängigkeit abgestimmt. Fast alle Südsudanesen sprachen sich für ihren selbstständigen Staat aus. Viele Südsudanesen, die zuvor in den Norden geflohen waren, kehrten in den Süden zurück.
Konflikte bestehen immer noch hinsichtlich der genauen Grenzen. Vor allem die Provinz Abyei ist umstritten, denn hier befindet sich sehr viel Erdöl.
Doch der Südsudan kam immer noch nicht zur Ruhe. Seit 2013 bestehen heftige Konflikte zwischen dem Präsidenten und seinem ehemaligen Stellvertreter. Die Parteien bekriegen sich heftig und rücksichtslos und das Land versinkt schon wieder im Krieg.
So verstärkte sich der Machtkampf zwischen Salva Kiir Mayardi und dem dem Rebellenführer Machar. 2018 kam es zu einem Friedensabkommen von 2018. Hier wurde eine gemeinsame Regierung gebildet und die Kontrolle über bestimmte Region des Südsudan verteilt.