Togo
Alltag in Togo - zu Hause
Familien in Togo sind groß. Es gibt viele Kinder und oft leben Großeltern, Tanten, Onkel oder Cousins und Cousinen sowie deren Kinder mit im Haus. Jede Frau in Togo bekommt im Durchschnitt mehr als vier Kinder. So gibt es insgesamt viel mehr Kinder und Jugendliche als bei uns in Deutschland.
Viele Familien sind arm. Die meisten Menschen leben auf dem Land. Das Leben spielt sich überwiegend draußen ab, auch in der Stadt. Man steht früh auf und auch die Kinder übernehmen Arbeiten im Haus. Der Hof wird gefegt, die Hühner gefüttert oder abgewaschen. Das Kochen nimmt auch einige Zeit in Anspruch. Babys und kleine Kinder werden auf dem Rücken herumgetragen, manchmal auch von den älteren Mädchen.
Nicht jedes Haus besitzt eine Toilette, und schon gar nicht mit fließendem Wasser, vor allem auf dem Land. Da tut es dann ein Loch im Boden oder ein Plumpsklo oder es gibt zwar eine Toilette, aber man muss das Wasser aus einem Eimer hineinschütten zum Spülen.
Wasser – zum Duschen, Waschen oder Kochen – muss aus dem Brunnen geholt werden, sofern es einen gibt, denn auch das ist nicht überall der Fall.
Auch einen Kühlschrank gibt es meistens nicht. Daher werden auch keine Milchprodukte gegessen – sie würden ja schnell schlecht werden. Die Wäsche wird mit der Hand in großen Bottichen gewaschen – denn auch Waschmaschinen sind eher selten.
Man steht übrigens früh auf in Togo – fünf Uhr ist keine Seltenheit! Frühstück wie bei uns gibt es in Togo nicht. Man isst sowieso am liebsten warme Mahlzeiten. Das kann zum Beispiel eine Pâté sein, ein Brei aus Maismehl. Die Schule beginnt um sieben Uhr.
Spielzeug haben die Kinder kaum. Man spielt mit dem, was da ist. Das können auch alte Fahrradfelgen sein, die mit einem Stock angetrieben werden. Generell spielt man in einer Gruppe und nicht allein! Fußball ist bei den Jungen sehr beliebt.
Voodoo in Togo
Eine große Rolle spielt in Togo der Voodoo-Glaube. In Voodoo-Zeremonien erbitten die Gläubigen Schutz von einem Voodoo-Gott, zum Beispiel durch Tieropfer oder Tänze. Auch ein Ahnenkult wird betrieben: Man besänftigt die Vorfahren, indem man ihnen Tieropfer bringt (zum Beispiel ein Huhn) und Fetische hinlegt. Das sind zum Beispiel kleine Puppen oder Tierschädel von Affen oder Hunden.
In Lomé gibt es einen großen Markt für diese Fetische. Viele Menschen glauben daran, dass sie sich vor bösen Geistern schützen können, indem sie sich kleine Wunden in die Haut ritzen und dorthinein ein Pulver aus Kohle und Pflanzen streuen.
Alltag in Togo - Einkaufen und Kleidung
Alles, was man so zum Leben benötigt, vor allem Nahrung, kauft man in Togo an Ständen an der Straße. Es gibt auch viele Straßenverkäufer, die ihre Waren mit sich tragen, meistens auf dem Kopf. Das können Bananen oder Mangos sein, aber auch Tücher oder Wasser. Wasser wird in Plastikflaschen oder in kleinen Plastikbeuteln verkauft.
Dann gibt es auch noch kleine Läden, die boutiques. Hier bekommt man zum Beispiel Dosen oder alles sonst, was in Fabriken hergestellt wird. Haupteinkaufsstätte aber ist der Markt. Hier gibt es nicht nur Gemüse und Obst, sondern auch Fisch und Fleisch, Kräuter und Gewürze sowie Kleidung, Autoreifen oder lebende Tiere. Um den Preis wird gehandelt. Obst und Gemüse gibt es nach ihrer Erntezeit. Somit sind meist nur zwei oder drei Sorten im Angebot und nicht zwölf oder 20, wie in deutschen Supermärkten.
Auf den Straßen sieht man viele Motorräder und Mofas, die motos. Sie werden auch als Taxis genutzt. Man ruft sie, indem man zischt: Kssssss! Für weitere Fahrten nimmt man den Bus. Befestigte, also asphaltierte, Straßen gibt es nur in den großen Städten und auf einigen wenigen Landstraßen. Es gibt auch viele Schlaglöcher und so ist das Fahren nicht unbedingt ein Vergnügen…
Die Frauen tragen meistens Kleider oder Röcke, oft sieht man die bunten Kleider in traditioneller Art. Männer tragen eher einfarbige Kleidung, Hosen und T-Shirts oder Hemden. Musik, Tanz und Gesang sind sehr beliebt. Vor allem das Trommeln erfreut sich großem Anklang und ist auf jedem Fest zu hören.