Togo
Geschichte Togos von 1914 bis heute
Togo im und nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918)
1914 begann der Erste Weltkrieg. Britische und französische Truppen marschierten in Togo ein und eroberten die deutsche Kolonie. Ende August 1914 wurde Togo an die Briten übergeben.
1916 teilten Großbritannien und Frankreich Togo untereinander auf: Großbritannien erhielt den Westteil, der an die britische Kolonie Ghana angrenzte, Frankreich erhielt den Osten. Das Volk der Ewe, das im Süden Ghanas und Togos lebt, blieb damit weiterhin geteilt.
Der Versailler Vertrag regelte 1919 endgültig, dass Deutschland seine Kolonie verlor.
Die Gebiete wurden Völkerbundmandate, das heißt, sie unterstanden dem Völkerbund, wurden aber von Großbritannien beziehungsweise Frankreich verwaltet. Sie hießen nun Britisch-Togoland und Französisch-Togoland. Faktisch gehörte Britisch-Togoland zur britischen Kolonie der Goldküste (Ghana).
Französisches Mandatsgebiet
Französisch-Togoland war der größere Teil der ehemaligen deutschen Kolonie. Aus diesem Gebiet wurde später der unabhängige Staat Togo, während Britisch-Togoland sich mit der Unabhängigkeit 1957 Ghana anschloss. Frankreich gab seiner Kolonie 1956 zunächst die Autonomie. Togo erhielt eine eigene Verwaltung, ein eigenes Parlament und eine Verfassung.
1945 wurden Britisch-Togoland und Französisch-Togoland UN-Treuhandgebiete, da die Vereinten Nationen (UN) die Nachfolgeorganisation des Völkerbunds war. Doch das änderte nichts am Status der Kolonien.
Unabhängigkeit von Togo (1960) und die ersten Präsidenten
Die volle Unabhängigkeit erhielt Togo am 27. April 1960. Erster Präsident wurde Sylvanus Olympio. Doch über die bestehende Aufteilung der Gebiete gab es weitere Unstimmigkeiten, außerdem warf man Olympio, einem Ewe, vor, die Ewe im Süden des Landes zu bevorzugen. Olympio wurde 1963 bei einem Militärputsch ermordet, den der Kabiyé Gnassingbé Eyadéma anführte. Nicolas Grunitzky wurde neuer Präsident, doch das Land litt weiter unter Unruhen. Am 13. Januar 1967 kam es zu einem erneuten Putsch von Eyadéma, bei dem Grunitzky floh.
Militärdiktatur unter Gnassingbé Eyadéma (1967-2005)
Nun ernannte sich Gnassinge Eyadéma selbst zum Präsidenten von Togo. 38 Jahre regierte er das Land. Es gab zwar ab 1991 mehr als eine Partei und freie Wahlen, doch stets unter der Kontrolle von Eyadéma und seiner Partei. Man warf ihm zudem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vor. Gegner seiner Politik wurden verhaftet und gefoltert. Viele Menschen flohen aus Togo.
Faure Gnassingbé (seit 2005)
Nach dem Tod Eyadémas wurde sein Sohn Faure Gnassingbé zum neuen Präsidenten ausgerufen. Diese Machtübernahme war unrechtmäßig und unter massivem internationalen Druck trat er zurück, wurde dann aber bei Wahlen wenige Wochen später als Präsident bestätigt. Man warf ihm Wahlbetrug vor. Es kam zu Unruhen und 40.000 Menschen flohen aus Togo, insbesondere nach Benin. Bei Wahlen 2010, 2015 und 2020 wurde Gnassingbé im Amt bestätigt.