Ugandas Flagge Uganda

Die Europäer dringen weiter vor

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Interesse von Forschungsreisenden an Uganda größer und  ein Afrikaforscher namens John Speke entdeckte, dass der Nil seinen Ursprung am Viktoriasee hat. Hier liegen seine Quellflüsse.

Mit den ersten Europäern kamen auch die ersten Missonare, die den Bewohnern sowohl den katholischen wie den anglikanischen Glauben nahe bringen wollten. Auch Stammesfürsten der Region traten zum christlichen Glauben über, um damit das Vordringen des Islam zu verhindern. Immer mehr Europäer interessierten sich für Uganda. Doch damit verloren die einheimischen Fürsten auch ihre Macht.

Uganda unter der Herrschaft der Briten

Die Kongokonferenz von 1884/85 erkannte die Ansprüche Großbritanniens auf Uganda an. So wurden Uganda und Kenia als Britisch-Ostafrika zusammengefasst und Uganda wurde zu einem britischen Protektorat.

In der Folgezeit beuteten die Kolonialherren das Land aus, indem sie in erster Linie Monokulturen errichteten und Kaffee und Baumwolle exportierten. Gleichzeitig wurde der Bau der Eisenbahn durch die Briten gefördert. In dieser Zeit kamen viele Menschen aus Asien nach Uganda, in erster Linie, um dort Handel zu treiben und Geld zu verdienen.

Unabhängigkeit

Anfang des 20. Jahrhunderts begann sich die einheimische Bevölkerung zu organisieren und sich verstärkt politisch gegen die Fremdherrschaft zu wehren. Doch es sollte noch eine Weile dauern, bis Apollo Milton Obote das Land 1962 in die Unabhängigkeit führte, zunächst innerhalb des Commonwealth, 1963 als Republik.

In der Folge verstaatlichte Obote die Wirtschaft Ugandas. Dieser ernannte sich bald auch zum Staatspräsidenten und Regierungschef in einer Person und errichtete einen zentralistischen Einheitsstaat sozialistischer Prägung.

Diktatur Idi Amins

Gestürzt wurde Obote im Jahr 1971 vom damaligen Militärchef namens Idi Amin. Dieser richtete eine Militärdiktatur ein und ging ohne Gnade gegen jeden politischen Gegner vor. Viele seine Gegner wurden von ihm ermordet.

Er schickte auch einen großen Teil der Asiaten, die sich in Uganda niedergelassen hatten, um Handel zu treiben, aus dem Land. 1976 erklärte sich Idi Amin zum "Präsidenten auf Lebenszeit". Er lehnte sich stark an die Sowjetunion sowie arabische Länder wie Libyen an.

Wiederwahl Obotes

Erst 1979 konnte Idi Amin gestürzt werden. Am 10. Dezember 1980 kam es zur Wiederwahl Obotes, der ja zuvor von Idi Amin gestürzt worden war. Doch auch gegen ihn bildete sich wieder Widerstand und es kam zu einem Bürgerkrieg, der vielen Menschen das Leben kostete.

Mehrere Putsche folgten. Erst im Jahr 1995 erhielt das Land die aktuelle Verfassung. So wird der Staatspräsident mittlerweile für fünf Jahre vom Volk gewählt.

Yoweri Kaguta Museveni als Präsident

Seit 1986 ist Yoweri Kaguta Museveni Präsident. Auch wenn sich der Präsident für den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes einsetzt, regiert er als Autokrat. Er unterdrückt die Presse und seine Sicherheitspolizei geht brutal gegen Andersdenkende vor.

Die Lage in Uganda wirkt zwar stabiler als in vielen Nachbarstaaten, doch ein Blick unter die Oberfläche zeigt etwas anderes. Mittlerweile wächst auch die Kritik an der Regierung.

Keine freien Wahlen in Uganda

Auch die letzten Wahlen im Februar 2016 waren keine freien Wahlen. Der Oppositionsführer stand unter Hausarrest, die sozialen Medien waren abgeschaltet worden und gegen die Opposition ging die Regierung schon im Vorfeld vor und nahmen Oppositionspolitiker fest.

2016 und 2021 wurde Yoweri Kaguta Museveni wiedergewählt. Die Opposition wirft dem Präsidenten Wahlbetrug vor.

letzte Aktualisierung am 13.09.2023