Afghanistans Flagge Afghanistan

Warum fliehen die Menschen aus Afghanistan?

Viele Jahre über herrschte Krieg in Afghanistan und die Menschen mussten deshalb fliehen. Fast die Hälfte der Menschen floh aus den Dörfern, die übrigens sehr viel stärker litten als die Städte. Jeder neunte Bewohner hat diesen Krieg nicht überlebt. Viele Menschen sind heute arbeitslos, es leben viel zu viele Menschen ohne Job im Land. Deshalb schicken viele Familien ihre jungen Männer aus dem Land, damit sie irgendwo Arbeit finden und dann ihren Familien Geld schicken können.

Afghanistan: Land der Gegensätze

Afghanistan ist ein Land, das viele Gegensätze bestimmt. Auf dem Land und vor allem in den abgelegenen Gegenden der Gebirge gibt es noch sehr viele traditionelle Vorstellungen und die Menschen leben wie vor hunderten von Jahren. In Großstädten wie Kabul war das Leben viel westlicher geprägt, es handelte sich um eine moderne Großstadt. Nachdem die Taliban allerdings im Jahr 2021 wieder die Herrschaft über das Land eingenommen hatten, gibt es auch kein Leben nach westlichen Vorbildern mehr. Alle Ansätze, das Land zu modernisieren, wurden im Keim erstickt. Frauen haben keine Rechte mehr, aber auch Männer, die vielleicht anders denken, können ihre Meinung nicht mehr äußern.

Die Unterschiede sind in Afghanistan sehr groß

Es gibt auch in Afghanistan reiche Leute, die nicht selten ihren Nutzen aus den Kriegen gezogen haben. Auch geht es den Taliban-Führern besser als dem Rest der Bevölkerung. Vor allem aber gibt es viele arme Leute, die ums Überleben kämpfen. Es gibt Leute, die eine Schule besucht haben und vielleicht sogar eine Universität  - und ganz viele Analphabeten, die weder lesen noch schreiben können, weil sie nie die Gelegenheit hatten, eine Schule zu besuchen. Mittlerweile wird die Not immer größer, vor allem weil die Taliban das Land auch wirtschaftlich abschotten.

Afghanen vertrauen dem Staat nur wenig

Bei uns regelt der Staat viele Dinge. Wenn dir oder deinen Eltern jemand etwas stiehlt, dann wird die Person bestraft. Um Verkehrssünder kümmert sich die Polizei und wenn jemand krank wird, zahlt die Krankenversicherung. Viele Menschen verlassen sich auf den Staat, wenn sie in einer Notsituation sind.

In Afghanistan ist das anders, hier vertrauen die meisten Menschen dem Staat gar nicht. Sie glauben nicht, dass der Staat Dinge für sie gut regeln kann. Sie verlassen sich lieber auf ihre Familie oder ihre Sippe und das hat viele Jahrhunderte Tradition.

So zählt die Familie in Afghanistan sehr viel. Man wird sich immer gegenseitig beistehen und helfen, man versucht sich bei Krankheit und im Alter zu unterstützen und auch Streitigkeiten zu lösen, was nicht so einfach ist, weil es eben keine objektiven Gerichte gibt.

Deshalb ist es auch schwer, unser Modell des Lebens und eines funktionierenden Staates auf ein Land wie Afghanistan zu übertragen. Dazu kommt, dass viele Menschen oft von diesem Staat enttäuscht wurden und sich lieber auf sich selbst besinnen. Jetzt kommen Leute aus dem Westen und wollen ihnen sagen, wie sie nun "richtig" zu leben haben, das finden die Afghanen gar nicht so gut.

Es ist nicht immer einfach, die eigene Vorstellung, wie ein Staat oder eine Gesellschaft auszusehen hat, auf andere Staaten zu übertragen.

Seitdem die Taliban in Afghanistan herrschen, gibt es noch weniger Freiheiten als in den Jahren zuvor. 

Hungerkrise in Afghanistan

Seitdem die Taliban im Jahr 2021 die Macht in Afghanistan übernommen haben, hat sich die Situation der Menschen verschlechtert. Viele Hungern. Kinder müssen oft, um das Überleben der Familien zu sichern arbeiten. Aufgrund schlimmer Dürren und dem Klimawandel, kommt es immer wieder zu Ernteausfällen. Neben der Nahrung wird auch das Wasser für viele Familien knapp. 

letzte Aktualisierung am 06.11.2024