Afghanistan
Immer mehr Kinder besuchten in Afghanistan eine Schule
Viel wurde vor allem den jungen Mädchen versprochen, als die Herrschaft der Taliban im Jahr 2001 gewaltsam beseitigt wurde. Die USA und deren Verbündete, wie zum Beispiel auch Deutschland, wollten dem Land beim Wiederaufbau helfen, den Kinder eine Schulbildung ermöglichen und Straßen und Verkehrswege ausbauen und Krankenhäuser einrichten, also die Infrastruktur verbessern. So besuchten tatsächlich seit dem Ende der Herrschaft der Taliban mehr Kinder und vor allem auch mehr Mädchen Schulen, meist öffentliche Schulen, aber auch Religionsschulen oder Schulen privater Träger. Das klingt ja schon einmal gut. Eigentlich sollte eine Schulzeit in Afghanistan zwölf Jahre dauern. Zumindest offiziell. Für Mädchen trifft das seit der Machtübernahme der Taliban nicht mehr zu. Sie erhalten nur noch eine einfache Schulausbildung und dürfen keine weiter führenden Schulen mehr besuchen. Dies nur noch an einigen Privatschulen möglich oder im Verborgenen. Lehrer*innen gehen hier ein hohes Risiko ein.
Zu wenige Kinder besuchen in Afghanistan eine Schule
Doch wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen berichtet, können mehr als drei Millionen Kinder immer noch nicht in eine Schule gehen. Der größte Teil davon sind Mädchen. Das Problem besteht seit der Machtübernahme der Taliban nicht allein mehr im Lehrermangel, denn viele Lehrer haben gar keine richtige Ausbildung, um Kinder unterrichten zu können. Oftmals müssen Kinder in Afghanistan arbeiten und ihre Familien unterstützen. Und in Afghanistan gibt es immer noch Familien, die vor allem Mädchen nicht in die Schule schicken, weil das dort eine lange Tradition hat. Die Grundschule dürfen Mädchen auch unter den Taliban noch besuchen, doch weiterführende Schulen und eine gute Ausbildung bleiben ihnen versperrt.
Wie ist die Situation der Mädchen nach der Übernahme der Macht durch die Taliban?
Seitdem die Taliban im August 2021 wieder die Macht übernommen haben, hat sich vieles geändert. Zwar wurde versprochen, dass Mädchen weiterhin eine Schule besuchen dürften, aber mittlerweile ist klar, dass dieses Versprechen nicht gehalten wird. Wahrscheinlich wird eine Schulbildung für Mädchen wieder sehr viel schwieriger. Hatte sich in der Zeit zuvor doch einiges zum Besseren gewendet, so scheint das Land leider sehr viele Rückschritte zu machen. Die ersten, die es trifft, sind wieder die Mädchen und Frauen.