Armenien
Wie feiert man in Armenien Weihnachten?
In Armenien wird Weihnachten erst am 6. Januar gefeiert. Wobei es genau genommen nicht Weihnachten ist, was man dann feiert, sondern die Geburt und die Taufe von Jesus. Die Apostolische Armenische Kirche ist die einzige christliche Kirche, die beide Feste zusammen feiert. Auf Armenisch heißt dieses Fest Znund. Als Langform wird auch Surb Znund benutzt. Nach dem Julianischen Kalender fällt es auf den 6. Januar.
Am Vorabend, also dem 5. Januar, wird ein Gottesdienst gefeiert, der Dschrakaluytz. Er wird nach Sonnenuntergang besucht. Es ist außerdem Brauch, an diesem Abend eine Öllampe oder Kerze anzuzünden. Auch an den nächsten Tagen finden Gottesdienste statt. Am 6. Januar findet außerdem eine Weihe des Wassers statt in Erinnerung an die Taufe von Jesus.
Die Familie kommt an Znund zu einem Festmahl zusammen. Das wird besonders genossen, denn die Woche zuvor haben alle gefastet. Als Festtagsspeise kommt in vielen Familien Ghapama auf den Tisch, ein Butternutkürbis, der mit Reis, Rosinen und getrockneten Aprikosen gefüllt wird. Das Gericht hat auch eine symbolische Bedeutung: Der runde Kürbis steht für die Erde, der Reis für die Menschen und die Rosinen und Aprikosen für die unterschiedlichen Glaubensrichtungen.
Auch eine Adventszeit gibt es in Armenien. Sie dauert jedoch sieben Wochen und beginnt schon im November. Sie heißt Hisnak. Es gibt auch einen Adventskranz, jedoch nicht mit vier Kerzen wie bei uns, sondern mit acht Kerzen. Sieben Kerzen stehen auf dem Kranz und werden nacheinander an den Sonntagen angezündet. Die achte Kerze steht in der Mitte und ist etwas größer. Sie steht für Jesus Christus und wird am Abend des 5. Januar angezündet.
Weihnachtsbäume kennt man auch in Armenien, wie du auf den Fotos siehst. Auf dem Platz der Republik in Eriwan wird jedes Jahr ein besonders großer Weihnachtsbaum aufgebaut.