Aserbaidschan
Unabhängigkeit von Aserbaidschan 1918
1917 beendete die Februarrevolution die russische Zarenherrschaft. In der folgenden Umbruchphase tat sich Aserbaidschan mit Armenien und Georgien zusammen. Am 28. Mai 1918 erklärte sich das Land als Aserbaidschanische Demokratische Republik für unabhängig. Es war das erste islamische Land und eines der ersten Länder überhaupt, das das Wahlrecht für Frauen einführte.
Mit Armenien kam es zum Konflikt, denn es erhob ebenso wie Aserbaidschan Anspruch auf das Gebiet Bergkarabach. 1923 wurde entschieden, dass es zu Aserbaidschan gehörte. Damit waren die dort lebenden Armenier unzufrieden.
Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik (1922-1991)
Am 27. April 1920 marschierten die Bolschewisten in Aserbaidschan ein. Sie besetzten das Land und machten es 1922 zur Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion.
Der Abbau von Erdöl erfolgte weiter, doch die Bedeutung nahm ab, als man in anderen Gebieten wie Sibirien Erdöl entdeckt hatte.
1988 flammte der Konflikt in Bergkarabach wieder auf. Ein paar tausend Aserbaidschaner flohen. Armenier wiederum flohen aus anderen Gebieten Aserbaidschans.
Unabhängigkeit von Aserbaidschan 1991
Mit dem Zerfall der Sowjetunion erklärte Aserbaidschan am 18. Oktober 1991 erneut seine Unabhängigkeit. Mehrere Präsidenten wechselten sich in den ersten Jahren der Unabhängigkeit ab. Sie konnten den Konflikt um Bergkarabach nicht lösen.
Der bestand nämlich weiter. Bergkarabach erklärte sich schon am 2. September 1991 unabhängig von Aserbaidschan. International wird dies nicht anerkannt, doch ist Bergkarabach der Lage nach unabhängig. Armenien besetzte das Gebiet und erneut flohen viele Aserbaidschaner. Ab 1994 herrschte Waffenstillstand, doch auch viele Jahre später kam es immer wieder zu Gefechten.
Präsident von Aserbaidschan: Ilham Aliyev
Ilham Aliyev (auf Aserbaidschanisch İlham Əliyev) wurde 2003 Präsident von Aserbaidschan. Er trat damit die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Heidar Aliyev an, der seit 1993 Präsident war. Die Familie beherrscht das Land also schon seit 1993. Die Wahl von Ilham Aliyev wurde international als nicht frei und fair betrachtet. 2008, 2013, 2018 und 2024 wurde er wiedergewählt.
Aliyev gilt als korrupter Politiker, der sich in seinem Amt enorm bereichert hat. Seine Frau machte er 2017 zur "Ersten Vizepräsidentin". Dieses Amt wurde neu für sie erschaffen. Die Wahl von 2024 war eine vorgezogene Wahl. Aliyev wollte wohl die gute Stimmung im Volk nach der Eroberung von Bergkarabach nutzen, um sich wiederwählen zu lassen. Aliyev regiert das Land autoritär.
2023 eroberte Aserbaidschan Bergkarabach zurück. Die dort lebenden Armenier flohen nach Armenien.