Bhutan
Kein Internet und kein Fernsehen!
Stell dir vor, du hättest kein Internet? Keine Chats, keine Infos fürs Referat und keine Onlinespiele. Und dazu kein Handy. So war das lange Zeit in Bhutan. Bis vor 50 Jahren etwa war Bhutan nahezu abgeschottet vom Rest der Welt. Erst 2003 kam der Mobilfunk nach Bhutan, zuvor war das Telefonieren mit einem Handy gar nicht möglich.
Erst 1974 wurde ein Flughafen gebaut, der allerdings auch heute noch größte Herausforderungen an die Flugkünste der Piloten stellt. Das Fernsehen zog erst 1999 ein, zuvor kannten die Bewohner Bhutans so etwas gar nicht.
Arm, krank und ohne Bildung
Etwa 800.000 Einwohner hat Bhutan und 25 von 100 Menschen haben weniger als 16 Dollar im Monat zum Leben zur Verfügung. Im Osten des Landes leben sehr viele Nomaden und die müssen etwa mit der Hälfte des Geldes auskommen.
25 von 100 Kindern sterben vor ihrem zwölften Lebensjahr. Es gibt fast keine Krankenhäuser und kaum eine medizinische Versorgung. Die medizinische Versorgung ist zwar kostenlos, aber das hilft nur wenig, wenn es gar keine gibt. Wer sich verletzt oder einen Unfall hat, muss oft große Strecken zurücklegen, bis er in ein Krankenhaus oder einen Arzt erreicht.
Ab dem zehnten Lebensjahr müssen viele Kinder arbeiten und die Familie unterstützen. Klar, dass sie dann nicht mehr zur Schule gehen können und keine Schulbildung erhalten. 47 von 100 Menschen können in Bhutan nicht lesen und schreiben. Sie sind also Analphabeten.
Heilige Orte
Viele Orte sind in Bhutan heilig. Alles hat eine Geschichte und es gibt kaum einen Ort, mit dem nicht eine wichtige Geschichte verbunden wäre. Da sehen Berge aus wie schlafende Elefanten, Wallfahrtsorte gibt es überall und der Boden ist überall heilig.
Eine der bedeutendsten und berühmtesten heiligen Stätten in Bhutan ist das "Tigernest" im Parotal. Hierbei handelt es sich um eine Felsengrotte, die von vielen Tempeln umgeben ist, die in eine steile Felswand geschlagen wurden. Dies ist ein heiliger Ort, der 4000 Meter hoch liegt. Und so einfach ist das Kloster nicht zu erreichen, eine Straße gibt es natürlich nicht, wer dorthin will, muss einen mehrtägigen Marsch durch die Wälder auf sich nehmen. So tummeln sich hier keine Omnibusse auf Parkplätzen und wer hierhin kommt, muss eben diese Strapazen auf sich nehmen.