China
Wie wohnt man in China?
Die mehr als 1,3 Milliarden Chinesen brauchen Wohnraum und der ist in China vor allem in den Großstädten knapp. Deshalb werden in China viele Häuser gebaut, vor allem Hochhäuser. Leider fallen diesen Neubauten oft alte Stadtviertel zum Opfer. Trotz der Neubauten müssen sich viele Chinesen wenig Platz teilen. So lebt schon einmal eine dreiköpfige chinesische Familie in einer 1,5-Zimmerwohnung mit 30 Quadratmetern. 10 Quadratmeter pro Kopf hat ein Mensch in China im Durchschnitt zum Wohnen zur Verfügung. Das ist ganz schön wenig.
Feng Shui
Feng Shui ist eine Wissenschaft, seine Wohnung so einzurichten, dass die Energie richtig fließen kann, denn das ist in China sehr wichtig. Dazu muss man Pflanzen oder bestimmte Einrichtungsgegenstände an die entsprechenden Stellen aufbauen. Doch in einer vollgestopften 1,5-Zimmerwohnung ist das gar nicht so einfach. Schlafzimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer, alles in einem. Dazu kommt meist noch ein sehr großer Fernsehapparat und die Feng Shui-Idee muss erst einmal warten.
Wohnen auf kleinstem Raum
Messe doch mal deine Wohnung aus und schaue mal, wie groß dein Kinderzimmer ist. Für chinesische Verhältnisse ist es vermutlich recht groß. Die neuen chinesischen Wohnungen haben zwar bessere hygienische Verhältnisse als die alten, aber es fehlt ihnen oft an Leben und an Gemütlichkeit. Beim Einrichten der Wohnung folgen Chinesen gerne den Prinzipien des Feng Shui. Dabei folgen sie bestimmen Regeln, wohin man welchen Gegenstand nun genau stellen darf. Auch bei uns gibt es mittlerweile Wohnungen, die nach diesem Prinzip gestaltet sind.
Wind und Wasser
Dennoch ist für viele Chinesen eben Feng Shui sehr wichtig. Feng Shui bedeutet übrigens "Wind und Wasser". Die Idee entstammt dem Daoismus und will Wohnungen mit den Elementen Wind und Wasser begrenzen. Dies steht wieder in Zusammenhang mit den chinesischen Prinzipien Yin und Yang. Auch große Wohnprojekte folgen oft den Vorstellungen von Feng Shui und Experten begleiten die Planung solcher Bauten.
Es gibt natürlich auch reiche Chinesen, die nicht in einer kleinen Wohnung leben, sondern sich große Häuser leisten. Weil sich viele Chinesen gerne an Europa orientieren, werden diese Häuser dann oft im europäischen Stil gebaut. Aber hierbei handelt es sich um eine Minderheit.
Auto statt Fahrrad?
Chinesen fahren Fahrrad. So denken wir meist, wenn wir an chinesische Straßen denken. Doch wir müssen mittlerweile sagen "Chinesen fuhren Fahrrad", denn Chinesen fahren mittlerweile vor allem Auto. In China steigt die Zahl der Autos auf den Straßen Jahr für Jahr an. Immer mehr Chinesen können sich ein Auto kaufen und nutzen diese Möglichkeit. Es gibt immer mehr Straßen, in den Großstädten oft bis zu zwölf Spuren nebeneinander und gerne auch mal Straßen übereinander. Gleichzeitig wächst die Luftverschmutzung, die zu einem großen Teil auch von den Autos stammt. Oft kann man gar nicht mehr ohne Mundschutz durch die Straßen laufen, ein Bild, das dir in den Straßen von Chinas Großstädten oft begegnet.
Chinesische Namen
In China leben mehr als 1,3 Milliarden Menschen, doch sie teilen sich nur circa 500 verschiedene Familiennamen. Dass es hier schon mal zu Verwechslungen kommen kann, kannst du dir sicher denken. So heißen Millionen von Chinesen zum Beispiel Wang oder Li. Jeder 13. Chinese heißt übrigens Li. In China steht allerdings der Nachname vor dem Vornamen. Der Vorname ist sehr wichtig. Gerade da es ja oft nur ein Kind in einer chinesischen Familie gibt, soll dieses einen schönen und vor allem unverwechselbaren Namen bekommen. Bei Jungen werden oft die Begriffe "stark" oder Ähnliches mitverwendet und bei Mädchen geht es eher um Eleganz und Schönheit, die sich schon im Namen ausdrücken sollen. Diese Bezeichnungen kommen als Zusatz zum Namen dazu. Manchmal werden Kinder nach der Jahreszeit ihrer Geburt, dem Ort oder auch der Tageszeit benannt. Wenn du in China den Namen "Morgendämmerung" tragen würdest, könntest du davon ausgehen, dass du am frühen Morgen geboren wurdest. Wäre dein Name "Frühlingsblume", dann ... ?
Dein Bruder kommt
Geschwister reden sich übrigens oft als "ältere Schwester" oder "jüngerer Bruder" an. Und älteren Leuten stellt man oft die Bezeichnung "alt" voran, zum Beispiel der "alte Wang". Das ist überhaupt nicht respektlos, sondern in China sehr respektvoll älteren Leuten gegenüber. Übrigens gibt es auch Namen, die auf uns sehr befremdlich wirken. So kann bei einer bäuerlichen Ein-Kind-Familie das erstgeborene Mädchen dann "Dein Bruder kommt" heißen, in der Hoffnung, dass das zweite Kind ein Junge wird.