China
Die Wirtschaft in China: Bodenschätze
China ist sehr reich an Bodenschätzen. Steinkohle, Blei, Eisenerz, Zink und Erdöl werden in China in großen Mengen gefördert, Gold und Diamanten werden ebenso geschürft. Ebenso gibt es große Zinn-, Kupfer- und Erdgasvorkommen in China. Dennoch muss das Land Strom einführen, denn komplett selbst versorgen kann sich China energetisch nicht. Trotz großer Anstrengungen, die Wasserkraft mittels Dammbauten auszubauen (schaue auch bei Drei-Schluchten-Staudamm), ist China nicht autark.
Was ist der Drei-Schluchten-Damm?
Der Drei-Schluchten-Damm ist mit 185 Metern Höhe und mehr als 2300 Metern Länge ein riesiges Bauwerk. Er staut den Fluss Jangtsekiang auf einer Länge von 660 Kilometern. Um diesen Damm zu bauen, mussten viele Menschen ihre Städte und Dörfer verlassen. Er ist doppelt so groß wie der Bodensee und misst eine Fläche von 1100 Quadratkilometern. Der Damm dient dem Hochwasserschutz und der Stromerzeugung. Die Leistung sollte der von 16 mittelgroßen Atomkraftwerken entsprechen. Der Widerstand der Menschen im Vorfeld und während des Baus war sehr groß. Doch die chinesische Regierung lobt dieses Projekt als Beispiel für Umweltschutz, da dadurch nicht so viel Kohle verbrannt werden müsste. Kohle trägt in China stark zur Verschmutzung der Umwelt bei. Allerdings hat der Bau des Dammes nicht nur die Kultur – wie alte Grabstätten und Denkmäler – sondern auch viel Natur zerstört. Die Folgen dieses Eingreifens des Menschen in die Natur sind unabsehbar und gewaltig.
Wirtschaft in China: Landwirtschaft
Nur ein Zehntel der gesamten Fläche Chinas lässt sich landwirtschaftlich nutzen, da ein großer Teil des Landes sehr bergig ist. Doch arbeiten 37 von 100 Chinesen in der Landwirtschaft. China zeigt sich sehr erfolgreich im Anbau verschiedener Produkte wie Reis, Weizen, Mais, Hirse und Hafer. Dazu kommen Tabak, Erdnüsse, Soja, Zuckerrohr und Baumwolle. Schweine und Geflügel werden vor allem im Süden und Norden gehalten, aber auch Rinder, Schafe und Ziegen werden gezüchtet. Führend ist China in der Zucht von Seidenraupen und behauptet sich hier seit vielen Jahrhunderten (siehe: Seidenraupenzucht). Aufgrund der Küstenlage nimmt auch die Fischzucht eine wichtige Stellung ein und in den Flüssen innerhalb des Landes wird ebenso gefischt.
Industrie in China: "Made in China!"
Am wichtigsten für China ist aber nicht die Landwirtschaft, sondern die Industrie. Die meisten Betriebe finden sich im Osten Chinas. So werden in China nicht nur Autos, Flugzeuge, Schiffe und Züge produziert, sondern auch Satellitensysteme, Produkte für die Telekommunikation und für die Medizin. Ein wichtiger Artikel, der ausgeführt wird, ist auch die Kleidung. Sehr oft findest du in einem Kleidungsstück einen Einnäher auf dem Made in China steht, was "in China hergestellt" bedeutet.
Öffnung der chinesischen Wirtschaft
Seit 1978 gab es Reformen innerhalb der Wirtschaft, die damals Deng Xiaoping eingeleitet hatte. Seitdem öffnete sich Chinas Wirtschaft dem Westen gegenüber. Erst durch diese Öffnung konnte die chinesische Wirtschaft wachsen und so bedeutend werden, wie sie heute ist. Wer heute in China eine Firma gründen will, darf das tun. Das konnte man lange Zeit nicht. So gibt es viele reiche Chinesen, die sich allerdings mit der Regierung gut stellen müssen, um so reich zu bleiben. Auf dem Land leben noch viele Menschen, die von der wachsenden chinesischen Wirtschaft sehr wenig haben, sie bleiben weiterhin sehr arm. So gehört China zu den Ländern, in denen der Unterschied zwischen Arm und Reich immer weiter wächst.
China und der weltweite Handel
China betreibt Handel mit den USA, mit Japan und Südkorea. Deutschland und andere europäische Länder sind als Handelspartner mittlerweile ebenso von Bedeutung. Sie führen Waren aus China ein, aber führen auch Waren aus. So ist die Möglichkeit, Waren nach China auszuliefern und damit Geld zu verdienen, für viele Länder entscheidend. Die Deutschen verkaufen zum Beispiel sehr viele Autos in China. Auch wenn man mit der chinesischen Politik, die andere Meinungen unterdrückt, nicht einverstanden ist, will man auf das Geld nicht verzichten. Deshalb halten sich viele Politiker auch mit der Kritik an China zurück. In China werden immer noch sehr niedrige Löhne gezahlt. Deshalb verlegen auch deutsche Firmen gerne ihre Fabriken direkt nach China, da sie dann nicht die sehr viel höheren Löhne Deutschlands zahlen müssen. Auch wenn sich hier langsam etwas ändert und die Löhne angehoben werden, besteht immer noch eine hohe Kluft, vor allem auch zwischen den Löhnen, die in der Stadt und die auf dem Land gezahlt werden.
Auch gibt es immer wieder Streit zwischen den beiden Handelsmächten USA und China. Jeder will die größere Wirtschaftsnation sein. So folgen - je nach politischer Lage - auch immer wieder Handelskriege. So erheben die USA Steuern auf günstige chinesische Produkte, damit diese teurer werden. So sollen die amerikanischen Produkte konkurrenzfähig bleiben. Eine solche Politik rächt sich dann oft, weil auch China wieder Zölle erhebt. Oder ausländische Unternehmen in China Schwierigkeiten bekommen. Mal gewinnt der eine, mal der andere. 2024 führte dann die europäische Union Zölle auf billige chinesische Autos ein.
Umwelt und Tourismus
Viele Menschen arbeiten auch im Bereich der Dienstleistungen und vor allem im Tourismus. Seitdem sich das Land geöffnet hat, wollen immer mehr Menschen die faszinierende Natur und alte Kultur Chinas kennen lernen.Im Jahr 2024 war China auf dem zweiten Platz auf dem Tourismusmarkt - nach den USA. Aufgrund der steigenden Industrieproduktion und des immer stärkeren Autoverkehrs hat China mittlerweile mit schlimmen Umweltproblemen, vor allem in den größeren Städten, zu kämpfen. Der Smog nimmt überhand, ohne Mundschutz können die Menschen in den Großstädten oft nicht mehr zu Fuß unterwegs sein. Doch auch wenn China noch ein großer Umweltverschmutzer ist, tut sich auch einiges in Richtung dem Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn du mehr über China und den Klimawandel in China erfahren willst, schau unter Land - die Folgen des Klimawandels in China nach.