Demokratische Volksrepublik Korea
Der nächste "Große Führer"
Auf Kim Il-sung folgte 1994 sein Sohn Kim Jong-il, der allerdings nicht das Präsidentenamt übernahm, denn sein Vater blieb auch nach dem Tod "Ewiger Präsident" Nordkoreas. Zunächst nannte man ihn "Großer Führer" und später "Geliebter Führer", genauso wurde auch der Vater zuvor genannt. 2011 folgte auf Kim Jong-il dessen Sohn Kim Jong-un. Allerdings sind viele der Meinung, dass er gar nicht selbst herrscht, sondern nur als Marionette dient. Die wirkliche Herrschaft haben Politiker, die allerdings jederzeit wieder ausgeschaltet werden können.
Hungersnot in Nordkorea
In den 1990er Jahren brach der Ostblock zusammen und diese Entwicklung brachte schwere Folgen für Nordkorea mit sich. Die Ernährungslage verschlechterte sich noch weiter. Wurde Nordkorea zuvor noch durch Lebensmitteleinfuhren unterstützt, so fehlten diese plötzlich und das Land war auf sich allein gestellt. Mangels Alternativen brach die Versorgung zusammen und viele Menschen blieben unterernährt oder starben. Man spricht von Millionen Todesopfern. Nordkorea weigerte sich lange Zeit, Hilfe aus dem Ausland anzunehmen.
Beziehungen zu Südkorea
Ab 2000 verbesserten sich die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea etwas, so dass Südkoreaner als Touristen auch den Norden besuchen durften. Doch diese Zeit der Entspannung dauerte nicht lange, schon ab 2008 verschlechterte sich die Lage wieder. Es kam zu einigen Zwischenfällen, die die Stimmung weiter trübten.
Auch wenn Kim Jong-un zwischendurch versprach, sein Land zu modernisieren und die Beziehungen zu Südkorea verbessern wollte, hat sich im Wesentlichen nichts an der Politik geändert Nordkorea schottet sich vom Rest der Welt mit wenigen Ausnahmen weiter ab.
Atommacht Nordkorea
Nordkorea ist eine Atommacht und im Jahr 2012 erklärte es sich auch offiziell dazu. Das heißt, dass es Atomwaffen besitzt. Das rief vor allem die UN auf den Plan und es kam zu Wirtschaftssanktionen gegenüber Nordkorea. Dennoch drohte Nordkorea mit weiteren Atomtests und gegebenenfalls sogar mit einem Angriff auf Südkorea. Keiner nahm diese Drohung so ganz ernst. Das Ausland geht davon aus, dass Nordkorea nur seine Macht nach außen zeigen wollte. Auch China, das einzige mit Nordkorea befreundete Land, verurteilte diese Drohungen. Dennoch kann man sich nie sicher sein, ob Nordkorea – irgendwann in die Ecke gedrängt – den Atomvorteil nicht nutzen wird. Immer wieder gibt es Raketentests, die viele Staaten beunruhigen.
Präsident Trump trifft Kim Jong-un
Am 12. Juni 2018 trafen sich der nordkoreanischen Staatsführer Kim Jong-un und Donald Trump in Singapur. Da es sich um das erste Treffen eines amerikanischen Präsidenten mit einem Staatsführer von Nordkorea seit dem Gründung des Landes im Jahr 1948 handelte, bezeichnen viele dieses Treffen auch als "historisch". Das bedeutet, dass es eben ein sehr wichtiges Treffen gewesen ist, das in Geschichte eingehen soll.
Was haben Trump und Kim Jong-un nun verhandelt?
Ein konkretes Ergebnis des Treffens gibt es nicht. Das ist auch der Punkt, den viele Leute als Kritik anführen. Der nordkoreanische Diktator hat versprochen, sein Atomwaffenprogramm einzustellen, denn Nordkorea zählt zu den Ländern, die über Atomwaffen verfügen und deshalb sehr gefährlich sind.
Beide unterzeichneten eine so genannte Absichtserklärung. Wie das Wort schon sagt, wird hier eine Absicht verkündet - also die Absicht Nordkoreas, auf Atomwaffen zu verzichten. Wie genau das aber aussehen soll, in welchen Zeitraum und wer das letztlich auch kontrolliert, darüber steht nichts in der Erklärung. Präsident Trump wollte im Gegenzug auf die gegen Nordkorea verhängten Wirtschaftssanktionen verzichten und keine gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea unternehmen. Allerdings nur, so kam kurz darauf die Einschränkung, wenn alles gut läuft.
Warum gibt es Kritik von vielen Seiten?
In Zukunft sollte das Verhältnis zwischen den beiden Staaten verbessert werden. Das ist eine gute Sache, wirst du vielleicht denken. Das ist es natürlich auch auf der einen Seite. Dennoch wird Kritik geübt. Einmal weil Präsident Trump durch seinen Besuch einem Diktator die Ehre erwiesen hat, der sein Volk unterdrückt und viele politische Gegner einfach in Lager einsperrt und sehr schlecht behandelt. Dieses Thema wurde nicht angesprochen.
Und kurz vorher hatte Trump noch mit seinen Verbündeten auf einem Gipfel in Kanada gesprochen und hier viele Menschen vor den Kopf gestoßen. Die Tatsache, dass er seine wichtigen Partner beleidigt und dem nordkoreanischen Diktator fast wie einen Freund behandelt, hat viele Menschen doch sehr zu denken gegeben und nicht nur bei seinen politischen Gegner.
Wenn jede Diktatur nun, die Atomwaffen besitzt, jetzt diesen Vorteil ausspielen würde, was würde passieren? Auch diese Frage stellt sich so mancher. Mittlerweile hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Staaten wieder abgekühlt. Vor allem als der nordkoreanische Diktator Anfang 2020 verkündete, dass er den Stop für Atomversuche und die Raketentests nicht einhalten würde. So führte Nordkorea im Anschluss wieder Tests durch, um Stärke und Entschlossenheit zu zeigen.
Auch das Verhältnis zu Südkorea hat sich, nach einer kurzzeitigen Annäherung, wieder abgekühlt.