Indiens Flagge Indien

Kinder aus Indien

In folgendem Video siehst du Kinder aus Indien. Alle verbindet eines, sie wünschen sich, glücklich zu sein und Freunde zu haben wie alle Kinder dieser Welt. Aber schau selbst einmal:

Mädchen sind "teuer"

In Indien freuen sich Eltern sehr viel mehr über die Geburt eines Sohnes als einer Tochter. Wahrscheinlich gibt es auch Eltern, denen das Geschlecht des Kindes egal ist, aber die Geburt eines Sohnes lässt die Mutter in ihrem Ansehen steigen. Ein Sohn hilft dabei, die Familie und deren Weiterbestand zu sichern. Vor allem kümmert sich dieser im Alter um seine Eltern, während Mädchen nach der Heirat meist das Elternhaus verlassen. Hat die Familie keine Söhne, fürchten Eltern um ihre Sicherheit im Alter. Es gibt in vielen Regionen keine staatliche Rentenversorgung wie bei uns. Außerdem müssen Eltern, wenn sie ihre Tochter verheiraten möchten, eine so genannte Mitgift zahlen. Leben in einer Familie mehrere Töchter, kann das Eltern in die Armut führen.

Warum gibt es in Indien mehr Jungen als Mädchen?

Die Folge von diesem Denken ist, dass Eltern vor der Geburt ihrer Kinder das Geschlecht bestimmen lassen. Deshalb werden auch in Indien mehr Jungen als Mädchen geboren. Dies führt wieder dazu, dass es am Ende mehr Männer als Frauen gibt. Normalerweise leben in einem Land immer ein bisschen mehr Frauen als Männer. In Indien ist das nicht so. Auf 100 Männer kommen nur 92 Frauen. Auch die medizinische Versorgung von Mädchen wird oft unterlassen.

Je gebildeter ein Mädchen ist, desto teurer wird ihre Mitgift. Das hat dann wiederum zur Folge, dass Mädchen gar nicht so viel lernen sollen, denn dann müssen Eltern bei der Hochzeit mehr Geld bezahlen.

Kinderarbeit

Da viele indische Familien sehr arm sind, ist Kinderarbeit in Indien noch weit verbreitet. Obwohl Kinderarbeit unter 14 Jahren in Indien offiziell gar nicht erlaubt ist, arbeiten viele Kinder, die jünger als 14 Jahre sind. Sie knüpfen in Fabriken Teppiche, sie schuften in Steinbrüchen oder Ziegeleien, sie arbeiten in Wäschereien, in Hotels oder in Fabriken. Und viele Kinder müssen zwölf bis 15 Stunden jeden Tag arbeiten. Das geht auch auf ihre Gesundheit und an Schule und Bildung können diese Kinder gar nicht denken. Viele Kinder werden krank, weil sie mit giftigen Chemikalien arbeiten müssen oder zu große Lasten tragen oder einfach auch nicht genug zu essen bekommen.

Blutige Pflastersteine

Man schätzt, dass etwa 150.000 Kinder in indischen Steinbrüchen arbeiten und ausgebeutet werden. Manche dort hergestellten Pflastersteine werden auch nach Deutschland geliefert. Sowohl die Pflastersteine auf dem Oranienplatz in Berlin als auch auf dem Kölner Heumarkt stammen vermutlich aus Steinbrüchen, in denen indische Kinder schufteten und leiden mussten. Die Frage, ob das so sein muss, ist durchaus berechtigt.

Indische Kinder als billige Arbeiter

Indien ist das Land mit der meisten Kinderarbeit weltweit. Es gibt dabei viele verschiedene Arbeiten, die Kinder verrichten. Kinder bearbeiten zum Beispiel Schmuckstücke, und zwar unter unsäglichen Bedingungen - Schmuck, der dann bei uns für einige Cent verkauft wird. Ein Drittel aller Grabsteine kommt aus Indien und wird mit Kinderarbeit hergestellt. Gleiches gilt für Pflastersteine.

Was kannst du gegen Kinderarbeit tun?

Was können wir aber hier bei uns gegen Kinderarbeit tun? Wir können in unserem täglichen Leben schauen, woher die Produkte, die wir kaufen, kommen. Man kann auf Siegel und Zertifikate achten und so Firmen unterstützen, die ihre Arbeiter ausreichend bezahlen. Wenn diese Arbeiter Kinder haben, können sie diese zur Schule schicken. Wir können auch Produkte aus Fairem Handel kaufen.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020