Indien
Welche Folgen hat der Klimawandel in Indien?
Flucht aufgrund des Klimawandels
Wichtig zu wissen ist, dass in Indien nicht nur einzelne Landstriche vom Klimawandel bedroht sind. Über 80 Prozent des Landes ist besonders anfällig für Flut- oder Hitzekatastrophen. Das kann in Zukunft dazu führen, dass viele Menschen ihren Wohnort verlassen und fliehen müssen. In einem so großen Land wie Indien betrifft das in Zukunft Millionen von Menschen.
Wie zeigt sich der Klimawandel in Indien?
Die Folgen der Klimakrise zeigen sich in Indien bereits jetzt extrem. Hitzewellen mit Temperaturen über 45 Grad Celsius, Überschwemmungen, Dürren und Stürme – all diese Extremwetterereignisse treten in Indien immer häufiger auf. Wer darunter leidet, ist die Bevölkerung. Immer häufiger auftretende Hitzewellen führen zu zahlreichen Toten. Mit der anhaltende Hitze steigt auch die Anzahl an Großbränden. Menschen, Tiere, aber auch Grundstücke und dringend benötigte landwirtschaftliche Nutzflächen fallen den Flammen dabei zum Opfer.
Im Kontrast zu den Bränden kommt es aber in der Regenzeit auch zunehmend zu Überschwemmungen. Der trockene Boden und die dichte Besiedelung führen dazu, dass das Wasser nicht abfließen kann. Das führt zu Ernteausfällen und zerstörtem Eigentum, aber auch zu verunreinigtem Trinkwasser, wodurch viele Menschen krank werden.
Klimawandel in Indien: der Bundesstaat Rajasthan
Einer der vielen indischen Bundesstaaten, in denen der Klimawandel seine Spuren hinterlässt, ist der Wüstenstaat Rajasthan an der Grenze zu Pakistan. Selbst in der Regenzeit, wenn der Monsun für Regen sorgt, fällt inzwischen nur noch halb so viel Regen wie früher. Für die Landbevölkerung werden die Nahrrungsvorräte immer knapper und die Hitze unerträglich. Viele wandern deshalb in benachbarte Bundesstaaten aus.
Wie sieht es im Bundesstaat Karnataka aus?
Doch auch im südwestlich gelegenen Bundesstaat Karnataka sieht es nicht besser aus. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und unvorhersehbare heftige Regenfälle zerstören die sowieso schon fragile Infrastruktur vor Ort und bedrohen das Leben vieler Menschen. Auch die Ernte wird durch die heftigen Regenfälle stark bedroht.
Die beiden Bundesstaaten Rajasthan und Karnataka zeigen beispielhaft wie unterschiedlich die Folgen des Klimawandels in Indien ausfallen. Doch was lässt sich dagegen tun?
Was tut Indien gegen den Klimawandel?
Wusstest du, dass Indien ein eigenes Klimaministerium besitzt? Das indische Ministerium für Umwelt, Wald und Klimawandel (Ministry of Environment, Forest and Climate Change, MoEFCC) plant Projekte, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Dabei arbeitet es mit anderen Ländern, aber auch Organisationen und Fachleuten zusammen. Ziel ist es, die schädlichen Treibhausgase einzudämmen – gar nicht so einfach in einem riesigen Land mit vielen Einwohnern. Außerdem soll in Zukunft nachhaltiger produziert und konsumiert werden, zum Beispiel sollen in der Landwirtschaft viele verschiedene Pflanzen gesät werden und die Anbauflächen ökologisch aufbereitet werden.
Indien hat es sich zudem zum Ziel gesetzt bis zum Jahr 2070 klimaneutral zu werden. Dafür investiert das Land viel Geld in erneuerbare Energien, also zum Beispiel Sonnenenergie. Gleichzeitig soll aber die wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch den Klimaschutz nicht gebremst werden. Ob beides gleichzeitig möglich ist, wird jedoch erst die Zukunft zeigen.