Indien
Die größte Demokratie der Welt
In Indien leben nach China die meisten Menschen auf der Erde und die Bevölkerung wächst stetig. Die neuesten Schätzungen liegen bei 1,4 Milliarden, so ganz genau weiß man es nicht. Indien zählt zudem zu den größten Ländern der Erde. Da hier so viele Menschen leben und Indien auch eine Demokratie ist, kann man sagen, dass Indien gleichzeitig der größte demokratische Staat der Erde ist. Die Politiker in Indien werden demokratisch bei Wahlen gewählt. Aber eine Demokratie garantiert noch keinen Reichtum und so leben in Indien sehr viel mehr arme Menschen als in Deutschland oder in Europa. So haben etwa die Hälfte der Inder weniger als einen Euro pro Tag zur Verfügung und davon müssen sie irgendwie leben.
Männer in der Überzahl
In Indien leben übrigens mehr Männer als Frauen. Viele Mädchen erhalten schlechtere Nahrung als Jungen und eine schlechtere medizinische Versorgung. So kommen auf 100 Männer nur 92 Frauen.
Vielvölkerstaat
Indien ist ein Vielvölkerstaat, ein Staat, der sich aus zwei Urvölkern entwickelt hat. Zwei Drittel der Bevölkerung sind die so genannten Indoarier, die vor langer Zeit nach Indien einwanderten. Ein Viertel der Inder zählen zu den Draviden, die im Süden leben und ihre eigene Sprache sprechen. Zu dieser Volksgruppe zählen auch die Tamilen.
Große Armut
In Indien gibt es sehr große Unterschiede zwischen reichen und armen Menschen. Während ein ganz kleiner Teil sehr reich ist, leben die meisten Menschen in sehr großer Armut.
Menschen Indiens
So findet man in Indien auch Menschen mit verschiedenen Hautfarben. Es gibt also verschiedene Menschentypen, je nachdem, woher sie irgendwann einmal kamen. Im Süden sind die Inder sehr viel dunkelhäutiger als im Norden. Hier findet man auch blonde und hellhäutige Menschen.
Was spricht man in Indien?
Es gibt 120 Sprachen in Indien und selbst wenn du eine dieser Sprachen lernen würdest, dann spricht man diese nur in der Gegend, in der eben genau diese Sprache die Hauptsprache ist. Ein Dorf weiter versteht dich dann schon keiner mehr und du müsstest eine neue Sprache lernen. Und auch wenn du es mit Zeichensprache versuchen würdest, kannst du schnell mal in die Irre laufen. Denn unser Kopfnicken bedeutet in Indien "Nein" und das Kopfschütteln "Ja". Da kann man sich denken, dass es so einige Missverständnisse zwischen Einheimischen und Besuchern aus einem anderen Kulturkreis geben kann. In den Großstädten sprechen aber auch viele Menschen Englisch.
Woran glaubt man in Indien?
Die meisten Inder sind Hindus und zwar über 80 Prozent. Darauf folgen Muslime mit 13,4 Prozent, Christen mit 2,3 Prozent sowie 1,9 Prozent Sikhs, 0,8 Prozent Buddhisten und 0,4 Prozent Jainisten. Der Hinduismus ist mehr als eine Religion. Der Begriff bedeutet "Einheit in der Vielfalt".
Der Hinduismus ist keine Religion wie der Islam oder das Christentum, sondern es finden sich viele verschiedene Religionen innerhalb des Hinduismus. Hindus wollen andere Menschen nicht von ihrem Glauben überzeugen, wie es oft die Christen oder auch die Muslime versuchen. Der Hinduismus ist eine sehr viel tolerantere Religion.
Eine wichtige Begrüßungsgeste ist das Aneinanderlegen der Hände über dem Herzen und das leichte Beugen des Kopfes. Dabei sagt man Namasté, was so viel bedeutet wie "Ich achte und respektiere dich". Das ist auch eine Grundregel dieser Religion, der die meisten Inder angehören.
Gewaltlosigkeit kennzeichnet auch die Religion des Jainismus, die sich im 6. Jahrhundert n. Chr. in Indien verbreitete. Das war etwa gleichzeitig mit dem Buddhismus. Ein Jahrhundert später kam der Islam nach Indien, eine Religion, die über viele Jahrhunderte große Bedeutung für Indien hatte. Im 15. Jahrhundert verbreitete sich die Sikhreligion in Indien und wenig später auch das Christentum. Bis heute können Christen in Indien frei leben. Doch auch die Juden fanden freundliche Aufnahme in Indien. Indien ist gegenüber seinen verschiedenen Religionen ein sehr tolerantes und aufgeschlossenes Land.