Indonesien
Kinderarbeit in Indonesien
Eigentlich hat sich Indonesien in vielen Abkommen verpflichtet, gegen die Kinderarbeit verstärkt vorzugehen. Doch über 2,4 Millionen Kinder in Indonesien müssen unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Zu dieser Arbeit zählt nicht das Unkrautjäten im Garten oder das Ausräumen der Spülmaschine, sondern sie arbeiten wie Erwachsene. So gibt es Kinder, die in Steinbrüchen Steine klopfen und herumschleppen. Eine Arbeit, die nichts für Kinder ist. Oder sie sammeln Müll auf Müllhalden oder arbeiten auf den Plantagen des Landes. Es gibt Kinder, die als Hausangestellte schuften müssen oder auch in der Industrie arbeiten. Kinder verkaufen Zeitungen, putzen Schuhe, verdingen sich als Gepäckträger oder werden zum Betteln auf die Straße geschickt. Im schlimmsten Fall müssen sie sogar in den Gold- und Kohleminen ihr Dasein fristen. Viele Kinder arbeiten auch in der Fischerei, hier sind sie oft viele Stunden auf Booten, kommen nicht an Land und erledigen die Arbeiten erwachsener Fischer.
Arbeit statt Schule
Oft dauert die Arbeit bis zu zwölf Stunden oder gar mehr am Tag. Viele Kinder besuchen deshalb auch keine Schule. Sie haben keine Chance auf Bildung und später auf eine Ausbildung und einen Beruf. Oftmals ist es den Eltern auch gar nicht wichtig, dass die Kinder eine bessere Bildung erhalten. Sie sind selbst auch nicht zur Schule gegangen. So besteht in Indonesien eine sehr lange Tradition der Kinderarbeit und wie immer bei Traditionen ist es schwer, mit ihnen zu brechen, weil die Menschen eben gewohnt sind, genauso zu handeln. Schwere Kinderarbeit ist von Seiten der Regierung übrigens verboten. Doch wenn dieses Gesetz nicht kontrolliert wird, kann auch niemand, der dagegen verstößt, bestraft werden. Und die Kinder leiden weiter.
Hunger und Krankheit
28 von 100 Kindern in Indonesien bekommen nicht genügend zu essen und sind deshalb unterernährt. Oft werden sie krank, weil die medizinische Versorgung - vor allem auf dem Land - sehr schlecht ist. 50 von 100 Indonesiern kennen keine Toilette. Das Abwasser wird ungefiltert in die Flüsse geleitet, in denen sich Bakterien vermehren, die Krankheiten hervorrufen. Ein großes Problem ist auch die Krankheit Malaria, an der viele indonesische Kinder erkranken. 26 von 100 Kindern sterben, bevor sie das Alter von einem Jahr erreichen.