Irak
Gehen irakische Kinder zur Schule?
Im Irak gibt es eine allgemeine Schulpflicht und die beträgt neun Jahre. Kinder besuchen die Grundschule ab einem Alter von sieben Jahren und bleiben dort sechs Jahre. Dann folgt die Sekundarstufe I. Im Anschluss gibt es noch eine Oberstufe, nach deren Abschluss eine Hochschule besucht werden kann. Arabisch ist die Sprache, in der in der Schule unterrichtet wird. Englisch gibt es ab dem zehnten Lebensjahr.
In den kurdischen Gebieten ist das Schulsystem ein bisschen anders. Hier ist die Unterrichtssprache Kurdisch. Englisch lernen die Kinder hier schon ab dem sechsten Lebensjahr.
Soweit die Theorie ...
Das klingt alles gut, nur in der Wirklichkeit brechen viele Kinder die Schule früh ab, vor allem Mädchen. Und auf dem Land arbeiten die Kinder schon früh und unterstützen ihre Familien. Diese Kinder besuchen oft gar keine Schulen mehr. Wenn viele Kinder zumindest eingeschult werden, so bleibt in der Sekundarstufe oft nur noch die Hälfte übrig. Und auch bei den Abschlussprüfungen haben viele Kinder Probleme, weil die Schulen oft so schlecht ausgestattet sind. Manchmal gibt es auch gar keine Schulen oder sie werden zu Aufnahmestätten für Flüchtlinge umfunktioniert. Oder die bestehenden Schulen sind einfach überfüllt.
So besuchen viele Kinder im Irak keine Schule. Das bedeutet, dass es immer mehr Erwachsene ohne Schulbildung geben wird. Das ist auch eine große Gefahr, weil diese Kinder oder dann jungen Erwachsenen sehr viel anfälliger sind, sich später extremen Gruppen wie dem IS anzuschließen. Armut und Nichtbildung kann anfälliger für Extremismus machen. Und die Kinder, die aus den Fängen des IS befreit wurden, haben oft Schreckliches erlebt. Unterricht haben sie oft über viele Jahre gar nicht erhalten. So ist es gar nicht so leicht, dass diese Kinder ganz normal eine Schule besuchen.