Japan
Was sind Landbrücken?
Als Landbrücken werden Landstreifen bezeichnet, die zwei normalerweise getrennte Gebiete verbinden. Sie können auftauchen und verschwinden, je nachdem, ob der Meeresspiegel sinkt oder steigt.
Woher kamen die Japaner?
Die Besiedlung der ersten japanischen Inseln begann wohl schon vor circa 30.000 Jahren. Das jedenfalls belegen erste Funde. Die ersten Siedler stammten wohl aus Sibirien. Man vermutet, dass sie über eine Landbrücke, die damals noch zwischen den japanischen Inseln und dem Festland bestand, einwanderten. Noch heute leben Nachfahren der japanischen Urvölker auf der Insel Hokkaido. Weitere Einwanderer folgten aus Korea und auch aus Südostasien. Man vermutet, dass diese Ureinwohner die Inseln ebenso über Landbrücken erreicht haben.
Kulturen in Japan und die Yamoto-Epoche
Nach der Jomon-Kultur, die von 10.000 bis 150 v. Chr. reichte, und der Yayoi-Kultur in der Zeit von 250 v. Chr. bis 300 n. Chr. wurde Japan erstmals um 300 n. Chr. vereint, und zwar durch das Herrscherhaus der Yamoto. Deshalb bezeichnet man diese Zeit auch als Yamoto-Epoche. Man nennt die Zeit zwischen 300 und 552 n. Chr. aber auch Kofun-Zeit. Dieser Name stammt von den schlüssellochförmigen Hügelgräbern, die noch aus dieser Zeit stammen. Man nennt die Gräber Kofun.
Das Herrschergeschlecht der Yamato war der Meinung, seine Abstammung direkt auf die Sonnengöttin Amaterasu zurückführen zu können. So entstand der erste einheitliche japanische Staat mit einem Tenno, das ist der Kaiser, an der Spitze. Auch die heutigen Kaiser sind der Meinung, von der Sonnenkönigin abzustammen.
Das Herrschergeschlecht der Yamato blieb nicht unter sich, sondern wirkte auch bei Konflikten in Korea mit und knüpfte Kontakte in China. Der Einfluss Chinas wuchs und der Buddhismus und die chinesische Schrift kamen nach Japan. Die japanischen Kaiser nahmen auch offiziell den buddhistischen Glauben an. Die Schriftzeichen übernahmen die Japaner ebenfalls von den Chinesen. Der chinesische Einfluss machte sich auch auf vielen anderen Gebieten wie im Handwerk bemerkbar.
Hua Mulan
Kennst du den Begriff "Samurai"? Oder vielleicht hast du den Disney-Film "Mulan" gesehen? Der Film hat eine wahre Geschichte als Grundlage. Sie berichtet über ein mutiges Mädchen aus gutem Hause, das im 5. Jahrhundert lebte. Ein chinesisches Volksgedicht namens "Hua Mulan" erzählt diese Geschichte, in der es um ein chinesisches Mädchen, kein japanisches, geht. Doch die Kultur der beiden Länder ähnelt sich und Samuraikämpfer gab es sowohl in China als auch in Japan. In dem Gedicht verkleidet Mulan sich als Mann, um an Stelle ihres Vaters eben als Samuraikämpfer in den Krieg zu ziehen.
Vom Altertum ins Mittelalter
Eine starke Regierung herrschte zur Zeit der Nara ab 710. Nara war zu diesem Zeitpunkt die Hauptstadt des Landes. Während der Heian-Zeit von 794 bis 1192 wurde dann Kyoto zur Hauptstadt. Kyoto hatte auch den Namen Heian, deshalb gibt es diese Bezeichnung für diese Epoche. Dies war auch die Zeit der berühmten Samurai. Die japanischen Kaiser verloren an Macht, denn diese ging an das Militär in Form der Shogune über. Shogune waren Militärführer. Das japanische Altertum findet sein Ende mit der Kamakura-Epoche.
Das Mittelalter beginnt in Japan mit der Yoshino-Periode. Die Insellage schützte Japan während der Jahrhunderte, so konnten die Japaner den Angriff der Mongolen abwehren. Überhaupt war die gesamte Geschichte Japans von einem Wechsel der Abschottung und der Öffnung geprägt.
Abschottung gegenüber Europa
Im Jahr 1543 landeten die ersten Portugiesen auf den japanischen Inseln. Sie brachten Missionare mit, die die Einheimischen zum christlichen Glauben bekehren sollten. Doch sie sollten nicht lange erfolgreich sein, denn schon Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Missionierung durch die Christen verboten.
Die Japaner fürchteten zu großen politischen Einfluss auf ihr Land durch die Europäer. Das war durchaus richtig gedacht, wenn man die Nachbarländer, wie zum Beispiel China, und deren Geschichte anschaut. Überhaupt schottete sich Japan wieder stärker ab.
Druck durch Amerikaner
Die USA zwangen Japan Mitte des 19. Jahrhunderts (1853), ihr Land für die Flotte der Amerikaner zu öffnen und diese in die Häfen zu lassen. Die Japaner hielten diesem Druck nicht stand und ließen sich – nicht unbedingt freiwillig – auf einen Handel mit den USA und weiteren europäischen Staaten ein.
Zu dieser Zeit endete auch die Herrschaft der Shogune und deren Einfluss auf das Land. Japan musste sich dem Westen öffnen und sich verändern. Aus dem rückständigen Agrarland entstand ein moderner Staat. Beim Ausbau des Staates orientierte man sich an westlichen Vorbildern wie Großbritannien oder auch Preußen. Straßen und Eisenbahnlinien wurden gebaut und die Industrie wurde immer bedeutsamer.
Die Meiji-Zeit
Nachdem man die Shogune entmachtet hatte, brauchte man wieder eine neue Macht und gab diese dem Tenno (Kaiser). Die japanischen Kaiser hatten zuvor wenig Macht und freuten sich darüber, nach 1000 Jahren wieder regieren zu dürfen. Unterstützung fanden die Kaiser durch die Samurai-Krieger, die sie schützten. Die Zeit ab 1868 heißt auch Meiji-Zeit. In dieser Zeit dehnte sich Japan auch weiter nach Süden und Norden aus. Die heutigen Grenzkonflikte stammen zu Teilen noch aus dieser Zeit.