Jordanien
Gehen alle Kinder in Jordanien zur Schule?
In Jordanien gibt es für die Kinder eine zehnjährige Schulpflicht. Sie gehen im Alter von sechs bis 16 Jahren in eine Schule. Zunächst besuchen sie die Elementarschule über sechs Jahre, das entspricht unserer Grundschule. Dann besuchen sie vier Jahre lang eine Art Mittelschule. Danach können sie sich entscheiden, ob sie noch einmal zwei weitere Jahre die Schule besuchen wollen und mit dem Abitur abschließen oder lieber mit einer Berufsausbildung beginnen möchten.
Staatlich oder privat?
Die staatlichen Schulen in Jordanien kosten nichts. Allerdings schicken Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder oft lieber auf Privatschulen, weil sie der Meinung sind, der Unterricht sei dort besser.
Jordanien tut einiges für die Bildung und Ausbildung seiner Kinder. Dennoch gibt es noch einige Mängel. In vielen Klassen sitzen zu viele Kinder, so dass ein guter Unterricht schwer möglich ist. Die Lehrer sind oftmals schlecht ausgebildet und moderne Erziehungsmethoden oder auch Lernmethoden: Fehlanzeige. Es fehlt auch an Vorschulen oder Kindergärten.
Und nach der Schule?
Wer das Abitur in der Tasche hat, kann eine Hochschule besuchen. Diese sind dann staatlich oder eben privat und kosten Geld, die staatlichen etwas weniger als die privaten. Wer einen guten Schulabschluss hat, kann naturwissenschaftliche Fächer wie Medizin oder Informatik studieren. Mit einem schlechteren Abschluss muss man Fächer wie Literatur oder Jura wählen. Diese werden als nicht so wichtig wie die technischen Fächer erachtet.
Obwohl viele Mädchen und Frauen über eine gute Ausbildung verfügen, arbeitet am Ende doch nur ein kleiner Teil der Jordanierinnen anschließend in einem Beruf. Vor allem nach der Hochzeit kümmern sich die meisten Frauen um ihre Kinder und steigen aus dem Berufsleben aus. Hier schließt sich der Kreis, denn es gibt vor der Schule kaum eine Kinderbetreuung.