Kambodscha
Hohe Kindersterblichkeit
Die Kindersterblichkeit in Kambodscha ist die höchste in der ganzen Region. Vor allem die schlechte Ernährung ist daran schuld. 45 von 100 Kindern bekommen nicht ausreichend zu essen.
Kinderarbeit
Fast jedes zweite Kind im Alter von fünf bis 14 Jahren muss arbeiten. Viele Kinder arbeiten in Kambodscha in den Ziegeleien. Sie arbeiten schon als sehr junge Kinder. Im Nordosten kann nur jedes vierte Kind lesen und schreiben.
Kinder arbeiten in Fabriken, zum Beispiel in der Bekleidungsindustrie. So kleben sie zum Beispiel Sohlen auf Sportschuhe. Die Schuhproduktion ist für Kambodschas Wirtschaft sehr wichtig. Hier arbeiten auch Kinder unter 18 Jahren. Das Gesetz erlaubt Kinderarbeit ab 14 Jahren, aber eigentlich nur leichte Tätigkeiten. Doch was sind leichte Tätigkeiten? Eine 80-Stunden-Woche für Kinder ist jedenfalls keine leichte Tätigkeit!
Manchmal machen sich die Kinder auch absichtlich älter als sie sind, um überhaupt eine Arbeit zu bekommen. Manchmal fälschen auch die Vorarbeiter in den Fabriken das Kinderalter. Die Fabrikbesitzer sagen dann meist, dass sie davon nichts wussten. Leider funktioniert dieses Konzept sehr gut, denn die Kinder armer Familien wollen arbeiten, um ihre Geschwister und Eltern zu unterstützen und den Fabriken fehlt es an Arbeitskräften.
Es gibt zwar Gesetze, die die Kinderarbeit teilweise verbieten, aber nachhaltig kann sie nur bekämpft werden, wenn arme Familien finanzielle Unterstützung bekommen. Wenn unter 18-jährige in den Fabriken keinen Job mehr finden, dann müssen sie oft auf noch schlimmere Weise ihr Geld verdienen. Die Kinderarbeit komplett zu verbieten, ist nicht immer die beste Lösung.
Auf die Unterstützung der Kinder angewiesen
Auch sind viele Eltern auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen. So schicken sie ihre Kinder in die Stadt, um zu putzen oder andere Kinder zu hüten. Sie schicken ihre Kinder auf die Äcker, um bei der Ernte zu helfen und in Kambodscha auch oft auf die Gewässer, um zu fischen oder sich um die Verarbeitung und dann den Verkauf der Fische zu kümmern. In schlimmeren Fällen werden die Kinder zu "Blumenkindern". Was so nett und freundlich klingt, ist alles andere als nett. Doch was sollen "Blumenkinder" sein?
Zum Verkaufen gezwungen
Kinder werden quasi vermietet und verkaufen mit traurigen Kindergesichtern auf den Straßen Blumen. Viele kaufen dann diese Blumen gegen überhöhte Preise den Kindern ab. Meistens sind die Kinder in Banden organisiert und werden von den Bandenchefs schlecht behandelt, wenn sie einmal nicht so viele Blumen verkauft haben. Das Geld bleibt natürlich nicht bei den Kindern, sondern in den Händen derer, die die Kinder schlecht behandeln. Mit Glück können die Kinder irgendwann zu ihren Eltern zurück.