Kambodschas Flagge Kambodscha

Das Reich der Khmer

Schon im 4. Jahrhundert gab es erste Siedlungen der Khmer, der Cham und der Funanesen. Die Menschen siedelten vor allem im fruchtbaren Delta des Flusses Mekong und rund um den See Tonle Sap. Im 8. Jahrhundert vergrößerte sich das Reich der Khmer. 802 wurde Jayavarman II. König und 889 Angkor die Hauptstadt seines Reiches. Mit dem Bau der gigantischen Tempelanlage von Angkor Wat zeigte er seine Macht.

Das Khmer-Reich blühte in dieser Zeit und zu ihm gehörten auch Teile des heutigen Laos, Vietnam und Thailand, das damals noch Reich von Siam hieß. Im 12. Jahrhundert war Angkor sogar die größte Stadt der Welt, es lebten dort mehr als eine Million Menschen, eine Zahl, die für die Städte des 12. Jahrhunderts sehr hoch lag. Die Khmer trieben Handel mit China und Indien und errichten bedeutende Tempelstädte.

Kämpfe um Angkor

Seit dem 9. Jahrhundert waren die Könige Buddhisten. Es kam immer wieder zu Kämpfen, da die anderen Staaten ihre Unabhängigkeit vom mächtigen Khmer-Reich anstrebten. Die Hauptstadt Angkor wurde erobert und man verlegte die Hauptstadt nach Phnom Penh, das auch heute noch die Hauptstadt von Kambodscha ist. Es kam immer wieder zu Kämpfen gegen Thailand und Vietnam. Ende des 16. Jahrhunderts endete die Herrschaft der Khmer, als ihr letzter König in Gefangenschaft der Thailänder geriet. Ab 1840 regierten Thailand und Vietnam gemeinsam in Kambodscha und das ehemals so mächtige Reich stand vor der Auflösung.

 

Kambodscha wird Teil Indochinas

So suchte sich der damalige König Hilfe und zwar bei Frankreich. Frankreich war seit 1859 wichtige Kolonialmacht in der Region und hatte schon Teile von Vietnam erobert. So kam Kambodscha im Jahr 1863 unter französisches Protektorat. Kambodscha wurde Kolonie und Teil von Französisch-Indochina. Die Franzosen errichteten Plantagen und beuteten das Land zu ihren Zwecken aus. Gleichzeitig bauten sie allerdings die Verkehrswege aus und verbesserten die Infrastruktur des Landes.

Der Weg in die Unabhängigkeit

Im Zweiten Weltkrieg besetzte Japan ganz Südostasien. Nach dem Kriegsende im Jahr 1945 wurden alle Verträge mit Frankreich aufgelöst und Kambodscha erklärte sich unabhängig. Als die Japaner das Land verließen, kamen die Briten und dann wieder die Franzosen, die ihren Einfluss wieder ausübten. Erst 1954 wurde die französische Vorherrschaft im Land auf der Indochina-Konferenz beendet.

Kambodschas Rolle im Kalten Krieg

Kambodscha versuchte in der Zeit des Kalten Krieges weitgehend neutral zu bleiben und sich weder auf die Seite der USA noch der Sowjetunion und Chinas zu schlagen. Doch der für den Vietcong wichtige Ho-Chi-Minh-Pfad, auf dem der Nachschub transportiert wurde, führte auch durch Kambodscha. So waren die Amerikaner der Meinung, dass die Kambodschaner nicht genug gegen den Vietcong unternahmen, den die USA bekämpften.

Der Vietnamkrieg in Kambodscha

So kam der Vietnamkrieg auch nach Kambodscha und 1970 wurde die damalige Regierung unter Sihanouk gestürzt. Eine wichtige Rolle spielte hierbei der General Lon Nol, der die Regierung übernahm und dies im Einverständnis mit den Amerikanern.

1970 erklärte man das Königtum in Kambodscha für abgeschafft und 1972 wurde Lon Nol Präsident der Republik Khmer. Unterstützung fand er durch die Vereinigten Staaten und Südvietnam. 

letzte Aktualisierung am 18.05.2020