Kambodscha
Von der Geschichte gezeichnet
Obwohl es in Kambodscha mittlerweile weniger arme Menschen gibt als noch vor zehn Jahren und die Wirtschaft des Landes wächst, zählt Kambodscha immer noch zu den "wenig entwickelten Ländern" (HDI). Die Folgen des Vietnam-Krieges, der Herrschaft der Roten Khmer und die vielen Bürgerkriege sind heute noch zu spüren.
Was wird in Kambodscha produziert?
Für die kambodschanische Wirtschaft ist die Landwirtschaft bedeutend, aber auch die Produktion von Kleidung und Schuhen, die Bauindustrie und immer mehr der Tourismus. Doch ist die Infrastruktur schlecht ausgebaut, die Bildung hinkt hinterher und die Energiekosten liegen hoch. Auch sind viele Beamte bestechlich. Das bedeutet, dass Firmen zum Beispiel dann Aufträge erhalten, wenn sie den Beamten Geld zahlen. Die Löhne bleiben oft noch sehr niedrig, das lockt Unternehmen ins Land, die hier ihre Waren herstellen lassen und den Arbeitern für ihre Arbeit wenig Lohn bezahlen. Diese Firmen stammen meist aus der näheren Umgebung wie China, Vietnam oder Südkorea. Unternehmen des Westens investieren nicht so viel in Kambodscha.
Was verkauft Kambodscha an das Ausland?
Die meisten Menschen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Doch oft versorgen die Kambodschaner sich durch den Anbau von Reis erst einmal selbst. Der Rest wird ausgeführt, auch wenn nicht allzu viel für den Export übrig bleibt. Neben Reis werden Mais, Bananen, Tabak, Soja und Ananas angebaut. Am meisten exportiert werden Kleidung und Schuhe, die im Land hergestellt wurden. Vor allem die Schuhindustrie konnte ihre Zahlen steigern. Ebenso exportiert werden Gummi, Holz, Fisch und Tabak. Strom ist extrem teuer in Kambodscha, so teuer wie in keinem anderen asiatischen Land. So plant man weitere Wasserkraft- und auch Kohlekraftwerke.
Tourismus
Auch der Tourismus wächst. Immer mehr Menschen kommen nach Kambodscha, um dort die Zeugnisse der Vergangenheit, wie die Tempelanlage von Angkor, zu besuchen. Doch obwohl der Tourismus wächst, haben die Menschen vor Ort oft wenig davon. Pauschaltouristen, die über internationale Agenturen buchen, bleiben nur kurze Zeit. Die Fluglinien verdienen viel Geld und die meisten Einnahmen gehen wieder direkt an die bestechliche Regierung. So ziehen die Menschen vor Ort wenige Vorteile aus dem Tourismus.