Kasachstan
Wer lebt in Kasachstan?
19,4 Millionen Einwohner leben in Kasachstan. 55 von 100 wohnen in der Stadt. Der Anteil der Stadtbewohner steigt. Die Bevölkerung setzt sich dabei vor allem aus Kasachen (65 von 100) und Russen (22 von 100) zusammen.
Usbeken (3 von 100), Ukrainer (2 von 100), Uiguren (1,4 Prozent), Tataren (1,2 Prozent) und Deutsche (1,1 Prozent) sind Minderheiten. 50 ethnische Gruppen leben im Land. Viele sind gar nicht freiwillig nach Kasachstan gekommen, sondern wurden zur Regierungszeit des Diktators Stalin nach Kasachstan verschleppt, oft um dort in Arbeitslagern zu schuften.
Die Kasachen selbst sind ein turkstämmiges Volk und lebten früher zum größten Teil als Nomaden. Sie zogen mit ihren Viehherden durchs Land und lebten von den Erträgen, die ihnen durch die Haltung der Tiere übrig blieb.
Ein Fünftel der Einwohner des Landes sind Russen. Sie leben vor allem im Norden und im Osten des Landes. Übrigens werden als "Kasachen" nur diejenigen bezeichnet, die nicht nur in Kasachstan geboren sind, sondern auch dem kasachischen Volk angehören. Alle anderen Staatsbürger sind korrekterweise als "Kasachstanen" zu bezeichnen. Das können dann auch Russen oder Deutsche sein, die in Kasachstan leben, aber deren Vorfahren aus anderen Ländern stammen.
Geringe Wachstumsrate
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ging die Bevölkerung in Kasachstan zurück. Viele Menschen verließen das Land, weil sie nicht wussten, was sie in der Zukunft zu erwarten hatten. Vor allem Russen und Deutsche kehrten Kasachstan den Rücken, um in der Heimat ihrer Vorfahren ein Zuhause zu finden. Pro Quadratkilometer leben in Kasachstan nur sieben Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist damit eine der niedrigsten der Welt. Mittlerweile wächst die Bevölkerung allerdings wieder.
Was sind Russlanddeutsche?
Vielleicht triffst du in Deutschland mal jemanden, der aus Kasachstan stammt. Das ist gar nicht so selten. Während der Zeit der Sowjetunion wurden viele Deutsche, die zu großen Teilen an der Wolga wohnten, aus Russland zwangsumgesiedelt. Und zwar nach Kasachstan. Diese sogenannten "Russlanddeutschen" hatten in der damaligen Sowjetunion nur noch eingeschränkte Rechte. Auch durften sie kein Deutsch sprechen. Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wanderten viele Kasachstandeutsche nach Deutschland aus. Die Bezeichnung "Russlanddeutsche" kann falsch verstanden werden, korrekt handelt es sich um Leute mit deutschen Vorfahren, die aus Russland (oder auch Kasachstan) wieder nach Deutschland zurückkamen. Sie selbst sehen sich weniger als Russen, sondern als Deutsche.
Landessprache
Die Landessprache ist Kasachisch und neben Kasachisch ist auch Russisch offizielle Amtssprache in staatlichen Organisationen und der Verwaltung. So sprechen mehr Leute in Kasachstan Russisch als Kasachisch. Es gibt Schulen, in denen auf Russisch unterrichtet wird, aber auch Schulen, an denen man Kasachisch spricht. Im Norden sprechen mehr Menschen Russisch, da hier die meisten Russen leben.
Das Land der Kasachen
Der Name Kasachstan bedeutet übersetzt "Land der Kasachen". Die Bezeichnung Kasach entspringt den Turksprachen. Du kannst es übersetzen mit "Steppenreiter" oder auch "Unabhängiger". Es verweist auf die großen Freiheiten, die die Kasachen früher in ihrem riesigen Steppenland hatten. Dort zogen sie mit ihren Viehherden als unabhängige Nomaden durchs Land.
Woran glaubt man in Kasachstan?
Die meisten Kasachen gehören dem sunnitischen Islam an, daneben gibt es russisch-orthodoxe, katholische und evangelische Christen, die jüdische Religion und andere religiöse Gemeinschaften. Die vorherrschende Religion sind der Islam und das orthodoxe Christentum.