Laos
Ndsai und Shoa aus Laos
Shoa ist 7 und hat eine Schwester. Die heißt Ndsai und sie ist 10 Jahre alt. Sie leben beide in einem Dorf, das Ban Buac Kwai heißt und ganz im Norden von Laos liegt. Sie gehören zum Volk der Hmong. Die Hmong kamen aus China, aber leben schon seit 200 Jahren im Norden von Vietnam, von Thailand und von Laos. Die Hmong sprechen verschiedene Sprachen. Eien von diesen Sprachen sprechen auch die Geschwister Ndsai und Shoa. Diese Sprache unterscheidet sich von der Landessprache Laos. Aber beide gehen in eine kleine Dorfschule und lernen dort auch Lao.
Kein so leichter Nachhauseweg
Das Dorf von Ndsai und Shoa liegt ziemlich hoch in den Bergen auf 1600 Metern. Hier leben sie mit weiteren 60 Familien. Es ist gar nicht so einfach, ins Dorf zu kommen, denn nur ein steiler Pfad führt dorthin und die Kinder brauchen fünf Stunden, um bis ins Dorf zu gelangen. Es gibt zwar auch einen Weg für Fahrzeuge, aber der ist sehr viel länger und wenn es in der Regenzeit stark regnet, dann kann der gar nicht befahren werden.
Das Leben im Dorf
Die Hälfte der 450 Dorfbewohner ist jünger als 20 Jahre. Im Dorf kann man gar nichts kaufen, es gibt keine Geschäfte. Man kann nicht in einem Restaurant essen oder sich Medikamente in einer Apotheke besorgen. Neben den Privathäusern gibt es nur noch die Schule. Fernsehen schauen und Zeitung lesen, auch das geht nicht, so etwas gibt in den entlegenen Dörfern gar nicht. Fast alle Dorfbewohner arbeiten als Bauern, nur die Lehrer nicht.
Zum Glück Schule!
Ndsai und Shoa sind sehr froh darüber, dass sie überhaupt in die Schule gehen können, denn dort lernen sie die Landessprache Lao. Sie verstehen zwar nicht, warum, denn im Dorf sprechen die Menschen ja ihren Dialekt und nicht die offizielle Landessprache. Aber wenn sie eine Arbeit finden wollen und einmal ihr Dorf verlassen möchten, dann müssen sie auch Lao lernen.
Arbeiten statt Unterricht
140 andere Kinder leben im Dorf, die auch in die Schule gehen. Aber wenn Erntezeit ist, dann müssen die Kinder auf den Feldern helfen und ihre Eltern unterstützen und können nicht in die Schule gehen. Selbst wenn sie wollten. Stell dir vor, du müsstest nicht in die Schule gehen! Am Anfang wäre das vielleicht ja ganz spannend, aber mit der Zeit auch langweilig, vor allem weil Ndsai und Shoa ja hart arbeiten müssen, härter als in der Schule. Überhaupt müssen sie auch sonst viel im Haushalt helfen, zum Beispiel die Wäsche machen, die Tiere füttern oder Wasser holen. Eine Wasserleitung gibt es ja nicht.