Laos
Bildung in Laos
In Laos gibt es noch viele Analphabeten. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 69 Prozent, das heißt nur 69 von 100 Menschen vermögen zu lesen und zu schreiben. Es können dabei mehr Männer als Frauen lesen und schreiben. Das liegt daran, dass Mädchen in Laos weniger häufig zur Schule gehen als Jungen. Allerdings beziehen sich diese Zahlen auf die Gesamtbevölkerung. Bei den jüngeren Menschen zwischen 15 und 40 Jahren können einige mehr schreiben und lesen.
Die Unterschiede zwischen Leuten in der Stadt und Laoten, die in Bergen oder im Tiefland des Landes leben, sind sehr groß. In den Bergregionen lebt man oft sehr abgeschottet und hat wenig Kontakte nach außen. Es gibt fast keine Schulen, keine Krankenhäuser und die Ernährung ist oft schlecht. Hier führen viele Laoten oft ein Leben wie vor 100 Jahren.
Das laotische Schulsystem
Da das Land über viele Jahre durch den Krieg zerstört wurde, litten auch die Kinder, denn es gab kein Schulsystem im Land. Mittlerweile hat sich das gebessert und 83 von 100 Kindern gehen in eine Schule. Mit sechs Jahren kommen laotische Kinder in eine Grundschule, die sie fünf Jahre besuchen müssen. Dann folgt für vier Jahre eine untere und für drei Jahre eine obere Schule. Doch solche weiterführenden Schulen gibt es noch viel zu wenige in Laos. Die Regierung arbeitet daran, zumindest eine allgemeine Grundschulbildung für Kinder durchzusetzen. Es gibt auch eine Schulpflicht und ein großer Teil der Kinder wird eingeschult.
Schlechte Ausstattung an Schulen
Die offizielle Schulpflicht beträgt immerhin acht Jahre. Doch die Unterschiede zwischen Kindern, die auf dem Land leben, und Kindern in der Stadt sind noch sehr groß. Die Schulen auf dem Land sind oft schlecht ausgestattet. Es fehlen die Schulbücher und Lehrer gibt es gar nicht oder sie sind schlecht ausgebildet. Manchmal fehlen die einfachsten Dinge wie Stifte oder Schulhefte. Oft gibt es keine Toiletten und auch kein Trinkwasser. Viele Kinder besuchen gar keine Schule, doch ein Drittel beendet zumindest die fünfjährige Grundschule.
Zur Schule gehen in Laos
Benachteiligung der Mädchen
Am meisten werden in Laos Mädchen benachteiligt, die zu Volksstämmen gehören, die in Laos unterdrückt werden und weniger Rechte besitzen. So liegt das Problem oft darin, dass die Kinder nur den Dialekt ihres Dorfes oder ihrer Region sprechen und kein Laotisch. Das ist die Hauptsprache in Laos. So ist es für sie sehr viel schwieriger, dem Unterricht in der Schule überhaupt folgen zu können. Stell dir vor, du gehst in die Schule, kannst aber die Sprache, in der unterrichtet wird, gar nicht sprechen. So wirst du auch viel schlechter als die anderen lernen. Und selbst wenn die Kinder etwas lernen, müssen Mädchen in Laos - mehr als die Jungen - im Haushalt helfen. Oft werden sie von ihren Eltern früh verheiratet. Es ist zwar verboten, dass Mädchen unter 18 Jahren heiraten, aber wer soll das in einem Land kontrollieren, in dem viele Kinder nicht einmal bei ihrer Geburt in ein Verzeichnis eingetragen werden?