Libanon
In frühester Zeit
Die Geschichte des Libanon reicht viele Jahrtausende zurück. Davon zeugen Funde, die Wissenschaftler gemacht haben. Einer dieser Fundorte liegt in Ksar Akil, nur wenige Kilometer von der heutigen Hauptstadt Beirut entfernt. Die Funde reichen bis in eine Zeit von 40.000 v. Chr. zurück und lassen vermuten, dass zu dieser Zeit schon Menschen in diesem Gebiet lebten.
Etwa im 3. Jahrtausend vor Chr. siedelten auf dem Gebiet des heutigen Libanon die Phönizier. Etwa im 15. Jahrhundert v. Chr. gründeten sie Städte, die es heute noch gibt, wie Beirut, Sidon oder Tyros. Die Phönizier waren sehr begabte Seefahrer und trieben Handel mit vielen Regionen des Mittelmeers. Dort gründeten sie auch Handelsniederlassungen wie das bekannte Karthago oder Malta. Als Seefahrer beherrschten sie große Teile des Mittelmeers.
Viele herrschten über den "Libanon"
Abgelöst wurden die Phönizier von den Assyrern. Diese übten ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. die Herrschaft in der Region des heutigen Libanon aus. Ihnen folgten die Babylonier und die Perser. Dies geschah etwa im 6. Jahrhundert v. Chr. Doch wurden die Perser von Alexander dem Großen geschlagen und er eroberte das große Perserreich. Doch nach seinem frühen Tod zerfiel das Großreich Alexanders und wurde unter seinen Nachfolgern, den Diadochen, aufgeteilt.
Der Libanon geriet unter die Herrschaft der Seleukiden und wurde dadurch hellenistisch geprägt. Dann kamen die Römer, die ebenfalls ein Großreich errichteten und der Libanon wurde zu einer römischen Provinz, die "Syria" hieß. Nachdem nun 395 n. Chr. auch das Römische Reich geteilt wurde, geriet der Libanon in den Herrschaftsbereich von Ostrom. Verwaltungssitz war damals Byzanz.
Der Islam breitet sich aus
Mitte des 7. Jahrhunderts breitete sich der Islam in der Region aus. Chālid ibn al-Walīd war eine der bedeutenden Figuren bei den frühen islamischen Eroberungszügen. Erst als Gegner Mohammeds, später als Anführer der Heere, erlangte er große Berühmtheit. So wurde auch das Byzantinische Reich wiedererobert, und dieses Mal von den Arabern. Schon damals gab es Konflikte zwischen den verschiedenen religiösen Ausrichtungen der Muslime und der verschiedenen religiösen Gruppen in der Nachfolge Mohammeds. Untergruppen der Schiiten fanden im Libanon eine Heimat, unter anderen auch die Drusen, aber auch christliche Gruppen wie die Maroniten.
Die Kreuzfahrer und wie es weiterging
Ab dem Ende des 11. Jahrhunderts kamen christliche Kreuzfahrer ins sogenannte Heilige Land, um dieses zu befreien und hier eine christliche Herrschaft zu errichten. Die Muslime wurden als Ungläubige betrachtet und viele grausam getötet. Auch Jerusalem geriet in die Hände der Kreuzritter und zwar im Jahr 1099. Damals zählte der Süden des heutigen Libanon, der ja heute an Israel grenzt, zum Königreich Jerusalem. Der Norden allerdings war Teil der Grafschaft Tripoli.
Während die Kreuzritter 1187 wieder aus Jerusalem vertrieben wurden, konnte sich Tripoli noch halten, bevor alle christlichen Herrscher von den Mameluken endgültig vertrieben wurden. Diese herrschten weiter bis 1516, dann mussten sie ihre Herrschaft an die Osmanen übergeben.
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