Malaysia
Malaysier, Malaie oder Orang Asli?
Die meisten der über 34 Millionen Einwohner Malaysias wohnen in Westmalaysia. Nur 20 Prozent der Bewohner wohnen im Ostteil des Landes. Die Einwohner Malaysias heißen Malaysier. Sie dürfen nicht verwechselt werden mit den Malaien, das ist die größte Volksgruppe im Land. 58 von 100 Menschen sind Malaien. Sie sind Muslime und sprechen die malaiische Sprache.
Malaysia ist ein Land mit vielen Völkern und Religionen. 10 von 100 zählen zu den indigenen Gruppen. Im Regenwald auf Westmalaysia leben die Orang Asli, was "eingeborene Menschen" oder Ureinwohner bedeutet. Das sind die Menschen, die schon immer dort wohnten und nicht wie andere irgendwann zugewandert sind.
Die Orang Asli setzen sich selbst aus mehreren Volksgruppen zusammen. Sie sind vor allem in den Bergregionen der Insel zu finden und leben meist unter sehr einfachen Bedingungen. Im Nationalpark "Tman Negara" können sie auch unter Schutz weitgehend noch ihr ursprüngliches Leben führen.
Die indigene Bevölkerung im Osten Malaysias, auf Borneo, heißt Dayak. Auch sie setzen sich aus mehreren Ethnien zusammen. Dayak leben über die Landesgrenzen hinweg auch in Brunei und Indonesien.
Menschen in Malaysia
Bunt gemischt!
Ein Drittel der Bevölkerung Malaysias ist aus China eingewandert. Die meisten Chinesen kamen auf Ruf der Briten, um in den Bergwerken zu arbeiten. Viele Chinesen sind im Handel und in der Industrie tätig.
Einige Einwohner Malaysias stammen auch aus Indien. Acht von 100 Menschen, die in Malaysia leben, sind Inder. Sie kamen Ende des 19. Jahrhunderts, zu einem Zeitpunkt, als die Briten die Kautschukproduktion ankurbelten. Sie arbeiteten als Arbeiter auf den Feldern. Während Chinesen oft wichtige Positionen in der Wirtschaft einnehmen, leben viele Inder mit schlecht bezahlten Jobs.
Das Zusammenleben der Menschen funktioniert zwar weitgehend, ist aber auch nicht frei von Spannungen. Bestimmte Volksgruppen werden unterdrückt und haben nicht die gleichen Chancen wie die Malaien, die muslimische Bevölkerung Malaysias. So gibt es immer wieder heftige Diskussionen und auch Auseinandersetzungen.
Die Not der Wanderarbeiter
Diskriminiert werden auch die Wanderarbeiter, die nur zeitweise in Malaysia arbeiten und oft aus Not in ihrer Heimat dorthin kommen. Sie stammen aus Indonesien, von den Philippinen, aus Vietnam oder aus Bangladesch. Oft arbeiten diese Menschen als Dienstmädchen oder auf dem Bau. Meist werden sie schlecht behandelt und haben wenige bis gar keine Rechte. Auf die Jobs sind ihre Familien meist angewiesen, deshalb wehren sie sich nicht. Und selbst wenn sie schlecht verdienen, sie verdienen immer noch mehr als in ihrer Heimat. So wird ihre Not oft ausgenutzt.
Woran glaubt man in Malaysia?
Die meisten Menschen in Malaysia sind Muslime. Der Islam ist Staatsreligion. Die im Land lebenden Chinesen sind meistens Buddhisten und die Inder Hindus. Christen gibt es ebenso, wenn auch nur eine kleine Minderheit. Die Naturvölker haben ihren eigenen Glauben, der stark von der Natur beeinflusst wird. Offiziell sind in Malaysia alle Religionen zugelassen, doch der Islam ist wegen der größten Verbreitung die stärkste Religion und so manche Arbeit wird auch lieber an Muslime vergeben als an Menschen anderen Glaubens. Offen spricht man das aber nicht aus.