Malediven
Frühgeschichte bis zur britischen Besetzung
Wann die Malediven genau besiedelt wurden, weiß man nicht. Einigermaßen sicher ist, dass im 5. Jahrhundert v. Chr. singhalesische Buddhisten die Inseln bewohnten. Die maledivischen Inseln lagen auf einer wichtigen Handelsroute durch den Indischen Ozean. So kamen schon im 8. und 9. Jahrhundert v. Chr. die Phönizier auf die Inseln. Bis zum 2. Jahrhundert war wohl der Buddhismus die vorherrschende Religion auf den Malediven.
Doch Mitte des 12. Jahrhunderts gewannen die Araber an Einfluss, da sie sehr viel Handel mit Ostasien betrieben und die Malediven auf dem Seeweg nach Ostasien liegen. Sultane und vor allem Sultaninnen herrschten in dieser Zeit auf den Malediven.
Auch für die portugiesischen Seefahrer wurden die Inseln interessant und sie brachten 1558 das Christentum mit. 1573 wurden sie aber wieder vertrieben. Im 17. Jahrhundert machten die Niederländer die Malediven zu ihrem Protektorat. 1887 eroberten die Briten Ceylon von den Niederländern und so fielen auch die Malediven an Großbritannien. Bis 1965 waren die Inseln nun britisches Protektorat.
Unabhängigkeit der Malediven
1965 wurden die Malediven unabhängig von Großbritannien. 1968 schaffte man das Sultanat ab und die Malediven wurden eine Präsidialrepublik. Wobei die Bezeichnung Republik etwas irreführend ist, denn lange Zeit herrschte man dort autokratisch. Die Regierungsgeschäfte werden von der Hauptstadt Malé aus gesteuert.
Politischer Kurs
2007 löste der liberale Menschenrechtler Nesheed seinen Vorgänger Maumoon Abdul Gayoom ab, der seit 1978 autoritär regiert hatte. Nesheed wurde damit zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes.
Der ausgebildete Meereswissenschaftler wollte das Land reformieren und setzte sich auch sehr für den Umweltschutz ein. Ebenfalls plante er die Einnahmen aus dem Tourismus gerechter zu verteilen. Er schuf allerdings auch günstigere Unterkunftsmöglichkeiten für Touristen und verschaffte sich damit auch Feinde innerhalb der großen Tourismuskonzerne.
Ein Schlag gegen die Demokratie
Im Februar 2012 wurde Nasheed aus seinem Amt vertrieben und trat gleichzeitig zurück. Mohammed Waheed Hassan übernahm die Amtsgeschäfte. 2013 kam es wieder zu Wahlen, bei denen Nasheed zwar gewann, aber nicht die absolute Mehrheit erreichte. So wurde die Wahl für ungültig erklärt. Sein Nachfolger wurde Abdulla Yameen, der Bruder des langjährigen Präsidenten Gayoom.
Gleichzeitig erstarkte eine islamische Opposition, die gegen die Demokratie im Land arbeitet. Diese behauptet, dass der alte Präsident gegen den Islam arbeiten würde. Der Islam wird als Werkzeug zur Unterdrückung der Menschen eingesetzt. Im März 2015 wurde Nasheed zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Seit 2016 hält er sich in London auf.
Seit dem 17. November 2018 ist Ibrahim Mohamed Solih Präsident der Malediven. Nachdem der im Exil lebende Ex-Präsident Mohamed Nasheed auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, wurde dieser überraschend gewählt und gewann gegen den Amtsinhaber Abdulla Ymeen, der am Ende seine Niederlage anerkennen musste.