Mongolei
Was ist eine Jurte?
Bei der Jurte handelt es sich um das traditionelle Zelt, das die Hirten in West- und Zentralasien nutzen. Nicht nur in der Mongolei, sondern auch in Kirgisistan und Kasachstan leben die Menschen in Jurten. Die Jurte besteht aus einem Holzgerüst. Sie ist immer rund und sieht ein bisschen wie ein kleines Zirkuszelt aus. Das Holzgerüst wird mit Stoff bedeckt, das kann Baumwolle sein, aber auch Filz. Man kann die Jurte sehr klein verpacken und schnell auf- und abbauen. Sie passt dann auf zwei Kamele oder auch in ein Auto, je nachdem. Ungefähr ein bis zwei Stunden dauert es, eine Jurte aufzubauen und noch schneller geht der Abbau.
Das Nomadenleben
Mit dem gesamten Vieh und allen Besitztümern bricht die Nomadenfamilie dann auf, um sich auf die Suche nach dem nächsten Weidegrund zu begeben. Für Kinder ist das gar nicht so einfach, denn sie haben ja nirgendwo ein Zuhause und eine Schule können sie nicht besuchen. Auch ist es schwer, neue Freundschaften zu knüpfen. Deshalb kommen die Lehrer manchmal in die Jurte, um dort die Nomadenkinder zu unterrichten. Stell dir vor, dass deine Lehrer zu dir nach Hause kämen. Für die Nomadenkinder in der Mongolei ist es jedenfalls eine Chance auf ein bisschen Bildung.
Willst du einen Einblick in das Leben mongolischer Nomaden erhalten? Dann wird dir dieses Video gefallen. Es zeigt den Alltag, die Traditionen und Gewohnheiten einer mongolischen Nomadenfamilie. Der Ersteller des Films ist der Filmregisseur Brandon Li.
Leben mit Pferden
Nirgendwo auf der Welt gibt es pro Einwohner so viele Pferde wie in der Mongolei. Nomaden gehen selten zu Fuß, sie reiten ihre Pferde. Schon kleine Kinder lernen das Reiten, manchmal noch, bevor sie laufen können. Die Mongolen sind sehr gute Reiter. Im Frühjahr werden die Fohlen gefangen und die Stuten gemolken. Nur so kommen die Mongolen an ihre Stutenmilch. So heißt es auch, dass die Pferde in der Mongolei zum ersten Mal gezähmt wurden. Übrigens ist es einfacher, eine Stute als ein Schaf zu melken. Das erste Stutenmelken ist für manche Mongolen-Völker ein religiöses Fest.