Oman
Der Oman - armes oder reiches Land?
Bis ins Jahr 1970 war die Wirtschaft Omans ziemlich rückständig und die meisten Menschen im Land waren arm. Als Grundlage der Wirtschaft dienten Landwirtschaft und an der Küste die Fischerei.
Vor allem in der Gegend um Dhofar konnte aufgrund eines ausgeklügelten Bewässerungssystems sehr viel angebaut werden, so dass der Oman weitgehend unabhängig von Einfuhren aus dem Ausland war - mit einer Ausnahme - dem Reis. Der musste eingeführt werden. Ansonsten konnte man sogar Überschüsse erzeugen und diese in die Nachbarländer - vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate - ausführen.
Entdeckung des Erdöls
In den 1960er Jahren wurde im Oman Erdöl entdeckt, zwar nicht so viel wie in den Nachbarländern, aber immerhin schlummerte auch im Oman das "schwarze Gold". Erdgas wurde ebenso gefunden.
1970 übernahm der neue Sultan das Amt seines Vaters und fing an, die Situation anhand von Fünfjahresplänen zu verbessern. Er entwickelte auch eine Vision, wie das Land im Jahr 2020 aussehen sollte. In weiser Voraussicht wollte er Oman nicht allein vom Erdöl abhängig machen, sondern die Wirtschaft auf verschiedene Pfeiler stellen. Somit wäre das Land nicht allein von den Preisen auf dem Weltmarkt abhängig. Denn sinken diese Preise, so sinken auch die Einnahmen.
So wurden im Oman Hafenanlagen ausgebaut, um Bodenschätze, aber auch Erzeugnisse aus der Landwirtschaft oder der Fischerei verschiffen zu können. Zu den wichtigen Bodenschätzen des Landes zählen Kupfer, Magnesium, Eisen und Zinn.
Trotz dieser Versuche, nicht allein vom Erdöl (und Erdgas) abhängig zu werden, bestehen die größten Einnahmen des Staates im Verkauf und der Verarbeitung des Erdöls. Nur dadurch konnten andere Wirtschaftszweige gefördert und das großzügige Sozialsystem (vgl. Alltag in Oman) ausgebaut werden.
Der Oman will Touristen ins Land locken
Doch setzt man mittlerweile auf einen Ausbau des Tourismus, um dadurch Geld in die Kassen zu bringen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Massentourismus. Es sind eher teure und aufwändig erbaute 5-Sterne-Hotels und Einkaufszentren, mit denen man gut zahlende Gäste aus den Nachbarländern oder den Vereinigten Staaten ins Land holen möchte.
Situation der "Gastarbeiter" im Oman
Als in den arabischen Ländern Erdöl entdeckt wurde, stellte man viele Fachkräfte aus dem Ausland ein, die sich mit der Arbeit auf den Ölfeldern auskannten. Diese wurden gut bezahlt und führten weitgehend ein Leben im Wohlstand. Das waren sogenannte "Gastarbeiter", weil sie nur für einen bestimmten Zeitraum bleiben und dann wieder in ihre Heimatländer zurückkehren wollten. Heute füllen solche Tätigkeiten auch viele Araber oder in Oman Omanis aus.
Doch die niederen Jobs vom Straßenkehrer über Putz- und Haushaltshilfen bis zu Verkäufern waren meist den Gastarbeiten aus Ländern wie Indien oder Pakistan vorbehalten. Während es den Gastarbeitern aus dem Westen weitgehend gut geht, sind die Arbeitsbedingungen für die billigen Arbeitskräfte aus dem asiatischen Raum oft schlecht.