Pakistan
Fußbälle aus Pakistan
Vielleicht spielst du ja gerne Fußball oder guckst zumindest gerne zu? Wusstest du, dass die meisten Fußbälle, mit denen überall auf der Welt gespielt wird, aus Pakistan kommen? Hier gibt es eine Stadt namens Sialkot, in denen 70 von 100 Fußbällen der Welt hergestellt werden.
Pakistanische Näher produzieren für wenige Cent einen Fußball, der später für einen Preis um 100 Euro verkauft wird. Doch den Arbeitern, die dort Fußbälle nähen, geht es besser als anderen in Pakistan. Zumindest haben sie ihr kleines Einkommen gesichert, um ihre Familien ernähren zu können. 35 Millionen Fußbälle werden von diesem Ort jährlich in die ganze Welt verschickt.
Die Geschichte des pakistanischen Fußballs
Begonnen hat das Nähen von Fußbällen schon während der britischen Kolonialzeit. Die Engländer spielten ja schon immer sehr gerne Fußball und so war der Bedarf an neuen Fußbällen groß. So begann man schon sehr früh mit der Herstellung von Fußbällen in Handarbeit und entwickelte in diesem Arbeitsbereich eine große Fertigkeit, die sich über sehr viele Jahre noch verbesserte.
Ein solcher Fußball, der mit der Hand genäht wird, kostet in der Herstellung drei Euro. Die Arbeiter verdienen circa 70 Euro im Monat. Wenn es Weltmeisterschaften oder Europameisterschaften gibt, dann steigt die Produktion. Teilweise wird die Handarbeit noch zu Hause gemacht, einzelne Arbeitsschritte erfolgen in Heimarbeit und hier helfen auch die Frauen und Töchter der Arbeiter mit.
Kinder näh(t)en Fußbälle
Lange Zeit wurden auch die Kinder fürs Nähen herangezogen. Bis ein Aufschrei durch die Welt ging. Kleine Kinder nähen für die großen Sportfirmen der Welt Fußbälle. So einen Fußball wollte keiner mehr haben. Die großen Hersteller sahen ihre Verkäufe sinken und befürchteten finanzielle Verluste. So kontrollieren sie mittlerweile, ob Kinder die Fußbälle nähen. Die ständige Kontrolle wirkt auch zum Glück. Selten werden noch Kinder bei der Arbeit gefunden.
Die Schattenseite dieser Entwicklung ist, dass mittlerweile viele Kinder in den Ziegeleien arbeiten und dort Steine schleppen. Und hier prüft keiner so genau nach. So können wir heute zumindest mit besserem Gewissen einen Fußball kaufen, die Situation der Kinder hat sich aber immer noch nicht gebessert.
Ist das immer noch so?
Inzwischen hat China Pakistan bei der Fertigung von Fußbällen überholt. In chinesischen Fabriken werden die Fußbälle mittlerweile mit Maschinen hergestellt, dazu braucht es natürlich nicht so viele Arbeiter. Einige Leute müssen zwar die Maschinen bedienen, doch es sind nicht so viele Näher wie bei der Herstellung eines Fußballs in Handarbeit nötig.
Übrigens haben die Pakistaner selbst mit Fußball nur wenig am Hut, es gibt fast keine Fußballplätze. Die Menschen in Pakistan spielen sehr viel lieber Cricket und dabei sind sie auch sehr viel besser.