Pakistan
Schauplatz einer Hochkultur
Auf dem Gebiet des heutigen Pakistan war während der Antike eine Hochkultur angesiedelt. Die Harappakultur entstand an dem durch Pakistan fließenden Fluss Indus, der im Laufe der Geschichte immer wieder eine Rolle spielte. Zu der im 3. Jahrtausend v. Chr. entstandenen Hochkultur stießen etwa ein Jahrtausend später arische Volksstämme. Sie stammten aus Afghanistan und dem Iran. Die Selbstbezeichnung Arier stammt von arya, was übersetzt "edel" bedeutet.
Von einem Reich zum nächsten
Im 6. Jahrhundert v. Chr. weiteten die Perser ihr Machtgebiet auf das heutige Pakistan aus und schlossen es an das Achämenidenreich an. Zwei Jahrhunderte später eroberte Alexander der Große das Reich und brachte griechische Einflüsse mit. Diese Mischung aus Buddhismus und griechischer Kultur verbreitete sich über das damalige Gandharareich, welches das Gebiet des heutigen Afghanistan und den Norden Pakistans umfasste. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Zugehörigkeit des heutigen Pakistan unter verschiedenen Reichen, darunter das Kuschana- und das Gupta-Reich.
Kunst und Kultur
Während die Ghaznawiden auf dem heutigen pakistanischen Gebiet siedelten, erfuhr die Kunst und Kultur in dieser Region eine regelrechte Blütezeit. Die Ghaznawiden waren ein reiches Volk und das waren sie nicht zuletzt, weil sie regelmäßig Raubzüge unternahmen. Die wohlhabenden Sultane unterstützten mit ihrem Reichtum Künstler wie Maler, Bildhauer und Architekten so wie Ingenieure bei ihrer Arbeit.
Der Islam kommt nach Pakistan
Zu Beginn des 8. Jahrhunderts n. Chr. begann sich der Islam im heutigen Pakistan zu verbreiten. Im Jahre 712 eroberten nämlich die Araber das Industal.
Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis sich das Reich der islamischen Eroberer auf das gesamte Gebiet von Pakistan erstreckte.
Etwa um das Jahr 1000 fiel es schließlich an die Ghaznawiden-Dynastie. Von da an hatten verschiedene islamische Reiche die Herrschaft über das Gebiet.
Die Britische Ostindien-Kompanie und Britisch-Indien
In der Mitte des 19. Jahrhunderts beeinflusste die Britische Ostindien-Kompanie die Entwicklung im heutigen Pakistan. Sie eroberte Indien, zu dem damals auch die Gebiete des heutigen Pakistan und Bangladesch gehörten. Es wurde eine britische Kolonie gegründet: Britisch-Indien.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand eine indische Unabhängigkeitsbewegung, die 1885 zur Gründung der Kongresspartei führte. Schon bald, 1906, wurde ihr Gegenspieler ins Leben gerufen: die Muslim-Liga. Ihre Ziele waren vor allem religiös, während in der Kongresspartei Hindus und Muslime eher nationale Interessen vertraten. Die Muslim-Liga vertrat die indischen Muslime, eine Minderheit im Land.
Die Idee eines unabhängigen muslimischen Staates
Ein Angehöriger der Muslim-Liga, Muhammad Iqbal, sah für die Streitigkeiten unter den Parteien nur eine Lösung. Der Philosoph und Dichter sprach sich für die Gründung eines eigenen und unabhängigen muslimischen Staates aus. Es gab zwar Gegner dieser von Iqbal formulierten "Zwei-Nationen Theorie", doch hatte man keine überzeugenden Alternativen, um die Konflikte zwischen den Interessengruppen zu umgehen.
Iqbals Ideen wurden durch Muhammad Ali Jinnah aufgegriffen. Der gilt als Gründer des Staates Pakistan. Die Partei beschloss 1940 auf einem Parteitag in der Stadt Lahore die Teilung. Dieser Beschluss wird darum auch Lahore-Resolution genannt.
Die Teilung Indiens - Pakistan entsteht
Am 14. August 1947 wurde Pakistan unabhängig und endgültig von Indien getrennt. Die Beweggründe der Muslim-Liga waren in erster Linie, einen Staat für muslimische Inder zu gründen. Deshalb wurde die neue Grenze auch so gezogen, dass die muslimischen Gebiete Punjabs dem neuen Staat Pakistan zugeordnet wurden.
Doch so befanden sich trotzdem nicht automatisch alle Nicht-Muslime im verbleibenden Indien und alle Muslime in Pakistan. Erst mussten die Menschen in den jeweiligen Staat umziehen. So entstand eine Massenwanderung, bei der über vier Millionen Muslime das indische Gebiet verließen und nach Pakistan wanderten. Von der anderen Seite her reisten sieben Millionen Sikhs und Hindus aus dem neuen Pakistan nach Indien. Auf dieser Wanderung starben etwa 750.000 Menschen bei Konflikten zwischen den Gruppen oder an den schlechten Bedingungen unterwegs.